Landeshauptstadt: Potsdam soll „Begleitprogramm“ für WM 2006 bieten

CDU fordert Lobbyarbeit mit „harmonischem Dreiklang“ von Politik, Wirtschaft und Verwaltung Potsdam soll ein „Begleitprogramm“ für die 2006 in Deutschland stattfindende Fußball-Weltmeisterschaft auflegen. Die CDU-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung fordert in einem Antrag, den sie morgen in die Sitzung einbringen wird, von der Verwaltung eine entsprechende Einschätzung. Es soll „qualifiziert“ dargelegt werden, wie Potsdam einen „geeigneten Rahmen“ für die WM etwa in den Bereichen Tourismus und Kultur bieten kann, so der CDU-Stadtverordnete Steeven Bretz. In der Juni-Sitzung soll die Verwaltung ihre Ergebnisse präsentieren. Es komme darauf an, Akzente zu setzen, sagte Bretz. Dies müsse rechtzeitig geschehen, besonders weil Brandenburgs Landeshauptstadt bei den WM-Touristen nicht an „oberster Stelle“ stehe. „Die Touristen werden vor allem da hin fahren, wo die Spiele ausgetragen werden.“ Gefragt sei deshalb Lobbyarbeit für die Stadt, „Potsdam muss geschlossen auftreten“. Beispielsweise könnten alle Hotels WM-Übernachtungen zu Sonderpreisen anbieten. Von der Verwaltung erwartet Bretz, dass sie als Koordinator von Wirtschaftsunternehmen, Hotels und Gaststätten auftritt. Die „Herausforderung“, durch die Weltmeisterschaft in Deutschland auch „positive Potenziale für Potsdam“ zu erschließen, sei nur durch einen „harmonischen Dreiklang“ von Politik, Wirtschaft und Verwaltung zu meistern. Auf Landesebene sei deshalb bereits eine Arbeitsgruppe zur Vermarktung des Landes bei der WM eingerichtet worden. Bretz forderte ein schnelles Arbeiten von Stadtverwaltung und Tourismusvermarktung: „Sonst sind die Messen für uns bald gesungen.“ Das gilt für einige Bereiche bereits jetzt. Das FIFA-Organisationskomitee für die WM 2006 hat die 100 Hotels in Deutschland, die sich als „Basis-Camp“ für die 32 WM-Mannschaften eignen, schon ausgesucht. Darunter ist als einziges Potsdamer Hotel das Seminaris SeeHotel in der Pirschheide (PNN berichteten). Das Haus mit 225 Zimmern und Suiten wird jetzt in den exklusiven FIFA-Katalog aufgenommen, der an alle WM-Nationen verschickt wird. Aus den bereits auf ihre Voraussetzungen als „Basis-Camp“ geprüften Hotels können sich Trainer und Offizielle der Nationalmannschaften dann das für sie beste heraussuchen. Um die Aufnahme in den FIFA-Katalog hatten sich rund 10 000 Hotels in Deutschland beworben. Sabine Schicketanz