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Sport: Mission Titelverteidigung beginnt

1. FFC Turbine Potsdam hat endlich sein komplettes Bundesliga-Team beisammen und sucht noch zwei Abwehrspielerinnen

1. FFC Turbine Potsdam hat endlich sein komplettes Bundesliga-Team beisammen und sucht noch zwei Abwehrspielerinnen Von Michael Meyer Ein bisschen geschlaucht wirkte Potsdams Olympia-Dritte Viola Odebrecht gestern noch, als der Deutsche Frauenfußballmeister 1. FFC Turbine erstmals seine Mannschaft für die kommende Bundesliga-Saison komplett für das Teamfoto beisammen hatte. „In Athen zu spielen war anstrengend, und ich war am Sonntag im Pokal in Delmenhorst am Ende auch ganz schön platt“, gestand die 21-Jährige, und Petra Wimbersky bekräftigte: „Die Spiele bei 40 Grad in Athen haben Kraft gekostet. Jetzt hoffen wir, bis zum Sonntag wieder fit zu sein.“ Am Sonntag um 14 Uhr startet Potsdam mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger SG Essen-Schönebeck seine Mission Titelverteidigung. Vorher wird DFB-Vizepräsident Hans-Georg Moldenhauer nach einem einstündigen Vorprogramm die offizielle Saisoneröffnung vornehmen. „Die Erwartungen in der Öffentlichkeit nach unseren guten Leistungen in der vergangenen Saison sind groß“, weiß Turbine-Trainer Bernd Schröder, der in der Meisterschaftsvorbereitung bis gestern noch nie den kompletten Kader beisammen hatte. Schröder hofft, dass sein Athener Sextett Ariane Hingst, Viola Odebrecht, Navina Omilade, Conny Pohlers, Petra Wimbersky und Nadine Angerer – die mit einer Bänderdehnung im rechten Knöchel zurückkehrte – zunächst auf dem Olympia-Leistungslevel bleiben kann. Im November wird Turbine wegen der dann in Thailand anstehenden U19-WM mit mehreren Potsdamer Kickerinnen eine Bundesliga-Zwangspause einlegen. „Einerseits können dann speziell unsere Nationalspielerinnen endlich ein bisschen regenerieren“, so der Coach. „Andererseits kommen wir aber auch in arge Terminnöte. Bis zu sechs Spiele müssen wir verlegen.“ Personell geht der 1. FFC Turbine Potsdam – der in der Saison 450 000 Euro für alle Mannschaften inclusive Nachwuchs benötigt – gut bestückt seine Aufgaben an, ohne dass die Personalplanung schon beendet ist. Mit Britta Carlson wurde eine aktuelle Nationalspielerin vom Liga-Kontrahenten Hamburger SV, mit Karolin Thomas eine U19-Auswahlspielerin von Tennis Borussia Berlin geholt. „Sehr gute Leute“, sagt Schröder. „Mit Omilade, Carlson, Hingst und Odebrecht haben wir ein Mittelfeld wie keine andere Bundesliga-Mannschaft. Ein absolutes Kreativ-Zentrum.“ Auch in Tor und Angriff sind es bei den Potsdamerinnen derzeit keine Wünsche offen – aber in der Abwehr. Einerseits erklärte Neuzugang Anja Pioch vom VfB Leipzig gestern Knall auf Fall, ihren Vertrag auflösen zu wollen. Andererseits sucht Turbine noch zwei Verteidigerinnen. „Uns liegen zwei Anfragen von College-Spielerinnen aus den USA vor“, verriet Schröder, der außerdem Richtung Berlin blickt, „aber nicht zu TeBe“, wie er gleich einschränkte. Vorrang hat für den FFC Turbine in der nun beginnenden Saison der erneute Meistertitel, der auch 2005 den UEFA- Cup-Start sichern würde. „In den letzten Monaten war oft nach einer Wachablösung im deutschen Frauenfußball gefragt worden. Nun wird sich zeigen, ob wir dazu schon in der Lage sind“, erklärte Schröder, der auch den in der letzten Saison entthronten 1. FFC Frankfurt, den SC 07 Bad Neuenahr und den FCR Duisburg auf seiner Rechnung hat. „Für uns kann es von Vorteil sein, wenn nun nicht nur zwei, sondern vier starke Mannschaften vorn mitmischen“, glaubt er. Natürlich sei auch das DFB-Pokalfinale erneutes Ziel, „denn wer einmal im Berliner Olympiastadion spielte, will dort wieder hin.“ Und im UEFA-Cup will Potsdam „so weit wie möglich kommen, natürlich möglichst auch ins Finale“, so Schröder. Im UEFA-Cup-Turnier ab 14. September in Potsdam (siehe Kasten) strebt Turbine Rang 1 an. Dann wäre im Viertelfinale nicht schon Cup-Verteidiger Umea IK aus Schweden der Gegner.

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