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Landeshauptstadt: „Menschlich enttäuschendes Verhalten“ Querelen um Wechsel

des Ortsbürgermeisters

des Ortsbürgermeisters Groß Glienicke - Der Wechsel auf dem Stuhl des Ortsbürgermeisters von Groß Glienicke hat zu kontroversen Personaldiskussionen im Ort geführt. Zur Neuwahl im Dezember (PNN berichteten) hatte die bisherige stellvertretende Bürgermeisterin, Doris Langenhoff, für viele überraschend ihre Kandidatur angemeldet und sich in einer Stichwahl gegen den CDU-Kandidaten Manfred Dreusicke durchgesetzt. Wie jetzt bekannt wurde, nahm das Bernhard Kroener (CDU) zum Anlass, zum Jahreswechsel sein Mandat im Ortsbeirat niederzulegen. In einer CDU-Erklärung heißt es jetzt: „Die Umstände, unter denen es zur Wahl der neuen Ortsbürgermeisterin gekommen ist, lassen einen Vertrauensverlust zwischen den Ortsbeiräten erkennen, der die Sacharbeit zum Nutzen aller Bürger unseres Ortes in Zukunft erheblich belasten kann." Der weit über Potsdam bekannte Professor der Militärgeschichte zieht nach eigener Aussage damit die Konsequenzen aus dem politisch unkorrekten und „menschlich enttäuschenden Verhalten“ der SPD. „Die beiden Ortsratsbeiräte Winfried Sträter für das Glienicker Forum und Jörg Lenschow für die SPD hatten sich zusammen mit den Vertretern der Union geeinigt, Manfred Dreusicke als Nachfolger zu wählen und unterschrieben eine entsprechende Vereinbarung“, heißt es in der von Gregor Ryssel, CDU-Ortsvorsitzender, unterzeichneten Erklärung. „Ich habe keine Vereinbarung gebrochen, denn es gab keine mit uns“, sagte Doris Langenhoff den PNN. Ihr einziges Anliegen sei momentan die sachliche Arbeit für den Ort ohne ein ständiges gegeneinander Arbeiten. Im Frühherbst habe es zwar Überlegungen einzelner Ortsbeiratsmitglieder über die Neubesetzung des Ortsbürgermeisterpostens gegeben, räumte sie ein. Daran sei die SPD aber nicht direkt beteiligt gewesen. Das bestätigte Winfried Sträter. „Die SPD war als Partei an unsere Absprache nicht gebunden.“ Er habe bereits seit August gemeinsam mit Jörg Lenschow nach Alternativen gesucht, nachdem Ortsbürgermeister Hans Jürgen Merke seine Kompetenzen sichtbar überschritten habe. „Wir haben beide in eigenem Namen mit der CDU verhandelt“, sagte er. Zwar habe er selbst die Verhandlungslösung – Dreusicke zu unterstützen – favorisiert und bedauere den Ausgang, doch könne man der SPD die Kandidatur von Langenhoff jetzt nicht vorwerfen. „Die einzige Vereinbarung zwischen CDU und SPD über einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten war vom Oktober 2003 und auf ein Jahr beschränkt“, erinnerte er sich. Fast unbemerkt hatte sich im Dezember auch Jörg Lenschow von der politischen Bühne verabschiedet. Zwar argwöhnt die CDU jetzt, er habe sein Mandat „freiwillig niedergelegt“, doch erinnert sich Sträter an dessen frühere Rückzugsabsichten. „Das war im September“, sagte er. Damals habe Lenschow bereits aus familiären Gründen den Sitz im Potsdamer Bauausschuss aufgegeben. „Jörg Lenschow unterstützt uns weiterhin mit seiner Fachkompetenz als Planer“, versicherte Langenhoff. Da gelte für den Waldspielplatz und die Badewiese genauso wie für den Uferbereich. Für Lenschow sitzt jetzt Uwe Stab im Ortsbeirat. Stab war in der letzten Gemeindevertretung vor der Eingliederung und zuvor Vorsitzender der Orts-SPD. Für Kroener wird die 20-jährige Julia Knigge nachrücken. Sie war jüngste Kandidatin zur Kommunalwahl, zuvor jahrelang Mitglied des Jugendbeirats im Begegnungshaus gewesen. Nach dem Abitur 2004 begann sie eine Ausbildung zur Friseurin und schränkte dann aus Zeitmangel ihre Aktivitäten im Jugendklub ein. Im Ortsbeirat will sie nun verstärkt für die Jugendarbeit eintreten. W. Gutzeit

W. Gutzeit

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