zum Hauptinhalt

Homepage: Mehr Absolventen an der Universität

Trotz knapper Kassen und wachsenden Studtentenzahlen mehr Abgänger / Jüdische Studien zum Zentralinstitut überführt

Trotz knapper Kassen und wachsenden Studtentenzahlen mehr Abgänger / Jüdische Studien zum Zentralinstitut überführt In diesem Jahr wollte der Rektor der Universität Potsdam einmal nicht lamentieren. Zum Start ins neue Jahr stellte er beim Neujahrsempfang am Dienstag (PNN berichteten) zwar fest, dass die finanziellen Rahmenbedingungen auch 2004 sehr eng waren. Doch habe sich in den vergangenen Jahren einiges geändert. „Die Haushalte der Hochschulen befinden sich nicht mehr im freien Fall, sie haben sich stabilisiert – wenn auch auf einem noch entscheidend zu niedrigen Niveau“, sagte Loschelder vor der versammelten Akademikerschaft der größten Hochschule Brandenburgs. Man habe Planungssicherheit hinzu gewonnen. „Dieser Weg muss konsequent weiter gegangen werden.“ An den anwesenden Ministerpräsidenten Matthias Platzeck appellierte Loschelder, die Prioritäten für Wissenschaft und Forschung auszubauen. Loschelder wies auch darauf hin, dass die aufgrund der knappen Kassen verschlechterte Relation von Dozenten und Studenten sich in einer Erhöhung der Fachstudiendauer niederschlage. Vor allem die Lehramtsstudiengänge seien davon betroffen. „Ein ernstes Signal“, sagte Loschelder mit Blick auf die Bildungsdebatte. Bislang habe das Programm der Landesregierung zur Steigerung der Studienplatzzahlen hier noch keinen Durchbruch gebracht. Umso erfreulicher sei es, dass die Potsdamer Uni mit nunmehr 17000 Studierenden die Absolventenzahl im Vorjahr von 900 auf 1100 steigern konnte. Auch die Anteil weiblicher Studierender an der Uni entwickele sich erfreulich: Mit fast 60 Prozent liege die Quote deutlich über Bundesdurchschnitt. Als wichtige Schritte der Hochschule im vergangenen Jahr nannte der Rektor die Modularisierung von Studiengängen und die Gründung eines Zentrums für Lehrerbildung, das für fakultätsübergreifende Ausbildung der Lehrer sorgen soll. Zudem habe die Hochschule nach einer „sehr schwierigen aber ertragreichen“ Diskussion den ebenfalls fakultätsübergreifenden Bereich der Jüdischen Studien – einschließlich der Rabbinerausbildung – auf eine eigene Grundlage gestellt. „Das Kollegium Jüdische Studien ist nun seinerseits eine Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung“, verkündete Loschelder. Einige Fragen seien zwar noch offen. „Aber ich denke, diese werden wir auch noch – im Dialog vor allem mit der Philosophischen Fakultät – lösen.“ Sorgen bereiten dem Rektor weiterhin die Pläne, den Hochschulbau im Zuge der Förderalismusdebatte aus der gemeinsamen Finanzierung von Bund und Ländern herauszunehmen. Das wirtschaftlich angeschlagene Brandenburg würde dieser Aufgabe, wie Wissenschaftsministerin Johanna Wanka wiederholt betont hat, nicht alleine nachkommen können. Für das neue Jahr kündigte Loschelder schließlich an, die Exzellenzbereiche der Uni – etwa Erd- und Lebenswissenschaften – voranzutreiben. Das wichtigste Thema der nächsten Zeit sei zudem die „familiengerechte Hochschule.“ Zum Neujahrsempfang gab es auch Preise und Ehrungen. Der mit 2500 Euro dotierten Preis für die beste Promotion des Jahres 2003/2004 ging an Nadine Spörer für ihre Dissertation „Strategie und Lernerfolg: Validierung eines Interviews zum selbstgesteuerten Lernen“. In ihrer Arbeit behandelt sie ein Thema, das ebenso theoretisch bedeutsam wie praktisch relevant ist. Es geht um die Bedeutung der Fertigkeiten des selbst gesteuerten Lernens für den schulischen Lernerfolg. Diese Fragestellung untersuchte sie an drei Potsdamer Schulen. Gutachter bescheinigen der Ausgezeichneten, die mit 28 Jahren den Doktorgrad erworben hat, zu den herausragendsten Nachwuchswissenschaftlerinnen im Fach Pädagogische Psychologie zu gehören. Der mit 800 Euro dotierte Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes 2004 für besondere Leistungen eines ausländischen Studierenden wurde an Elton Prifti aus Albanien vergeben. Prifti kam nach seinem Studium der Germanistik und Albanischen Literatur an der Universität Tirana 1996 nach Potsdam, vorerst nur für ein Jahr. Daraus wurde ein Vollzeitstudium der Italienischen Philologie und germanistischen Linguistik, das er 2001 mit „Auszeichnung“ abschloss. Dem Studium folgt nun die Promotion. Der Ausgezeichnete engagiert sich darüber hinaus „außerordentlich“ für das studentische Kulturleben. Er ist der Gründer des am Uni-Standort Golm ansässigen Cafés HimmeLEIn und des Musikfestivals Golm Open Air. Das Stipendium „Frauen für Frauen“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes erhielt die Germanistik-Studentin Tatiana Spyshnova aus Weißrussland. Ebenfalls geehrt wird die Sportreferentin des Hochschulsports Doreen Schreyer. Die Sportstudentin im 5. Semester hat maßgeblichen Anteil daran, dass die Universität Potsdam 2004 den 1. Platz im Bildungsranking des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes erringen konnte. Jan Kixmüller

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false