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Landeshauptstadt: Lorbeer neigt zu Sonnenbrand

Neujahrsführung durch die Orangerie / Stecklinge werden abgegeben

Neujahrsführung durch die Orangerie / Stecklinge werden abgegeben Lorbeeren sollten nicht in praller Sonne stehen. Sie neigen zu Sonnenbrand, durch den sie sich rötlich verfärben. Sie müssen stets von Hand in ihrer Kugelform gehalten werden, denn angeschnittene Blätter welken. Da die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten mit etwa 200 Exemplaren eine der größten Sammlung an Lorbeeren besitzt, bedeutet dies einen hohen Pflegeaufwand. Solche Details vermittelte Hartmut Hiller am Neujahrstag bei einer Führung durch die Orangerie, die sonst dem Publikum nicht zugänglich ist. Einigen der 60 Pflanzenliebhaber, die sich in der Halle drängten, schnitt der Orangeriechef Zweige ab, die sie als Stecklinge mit nach Hause nehmen konnten. Dies sei auf Anfrage auch sonst möglich, erklärte er, denn in der Regel wird dieser Verschnitt ungenutzt entsorgt. Länger verweilte Hiller vor den Hanfpalmen, die im von der verheerenden Sturmflut betroffenen südostasiatischen Raum ein wichtiger Nutzbaum sind. Die Stämme dienen als Bauholz, die Wedel zur Dacheindeckung, die Früchte als Viehfutter. Aus der faserigen Rinde werden Seile gedreht. Rund 680 der insgesamt 730 Kübelpflanzen, die im Sommer die Potsdamer Weltkulturerbeparks zieren, haben ihr Winterquartier im Orangerieschloss. Erstmals kann Hiller für das Unterstellen von Lorbeer, Zitrus, Palmen und anderen frostempfindlichen Gewächsen neben der West- wieder die Osthalle nutzen. In der Halle befanden sich jahrzehntelang Aktenbestände des Landeshauptarchivs, die im Vorjahr ausgelagert wurden. Die ältesten Exemplare, einige Phönixpalmen, sind 140 Jahre alt, die größten 7,50 Meter hoch und mit Kübel zwei Tonnen schwer. Hartmut Hiller zeigte die alten Transportmaschinen, mit denen sie bis Anfang der 90er Jahre bewegt wurden, führte aber auch moderne Hilfsmittel vor, die seitdem die schwere körperliche Arbeit erleichtern. Wer die Neujahrsführung verpasst hat, bekommt am Sonntag, dem 9. Januar, von 11 bis 15 Uhr eine zweite Chance. Dann eröffnet die 1995 gegründete Stiftung in der Orangerie ihre Veranstaltungsreihe zum zehnjährigen Bestehen. E. Hoh

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