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Sport: Letzter Aufschlag – oder nicht

Ganz will sich Andreas Scheuerpflug wohl noch nicht vom Beachen verabschieden

Ganz will sich Andreas Scheuerpflug wohl noch nicht vom Beachen verabschieden Ein Turnier noch, dann soll Schluss sein – eigentlich. Heute reist Potsdams Ausnahme-Beachvolleyballer Andreas Scheuerpflug, der schon Mitte der Saison seinen Abschied vom Leistungssport verkündete, mit seiner Familie zu den Deutschen Meisterschaften nach Timmendorfer Strand. Dort tritt er am Wochenende mit seinem Erfolgs-Partner Christoph Dieckmann als Titelverteidiger an. „Inzwischen“, sagte Scheuerpflug gestern, „bin ich aber stark am Überlegen, ob ich auf nationaler Ebene nicht doch noch weiterspiele.“ Das hänge auch von Sponsoren ab, „und am Wochenende werde ich versuchen, erste Weichen dafür zu stellen.“ Trotz seiner 38 Lenze präsentiert sich Modellathlet Scheuerpflug noch in erstaunlichem Leistungshoch; mit Dieckmann gelangen dem Potsdamer in diesem Jahr drei internationale Turniersiege. Im Mai gewannen die Olympia-Fünften von Athen 2004 sensationell das World-Tour- Turnier in Shanghai dank eines Finalsiegs gegen die Olympiasieger und Weltmeister Emanuel Rego/Ricardo Costa Santos (Brasilien), Anfang August schafften sie sogar bisher Einmaliges: 48 Stunden nach ihrem ersten Grand-Slam-Sieg in Klagenfurt gewannen Dieckmann/Scheuerpflug auch die Swiss Open dar Europa-Tour in Luzern. Am vergengenen Wochenende bei der Europameisterschaft in Moskau hätte das Duo mit dem Erreichen des Endspiels als Sieger der Europa-Rangliste je einen Pkw, Marke „Smart“, erhalten, doch im Halbfinale verlor es im Tiebreak 14:16 gegen die Spanier Pablo Herrera und Raoul Lite Mesa. Eine Niederlage, die Scheuerpflug noch heute wurmt. „Sportlich geht unser vierter Platz in Ordnung, aber wir schieden durch ein ganz klares und krasses Fehlurteil aus“, erinnert sich der Potsdamer. „Christoph drückte beim Stand von 14:15 ein dichtes Zuspiel vom gegnerischen Block ins Aus – dachten alle, außer dem Schiedsrichter.“ Als fader Beigeschmack bleibe, dass ausgerechnet durch einen Schweizer Referee so die „Smarts“ ans Schweizer Duo Markus Egger/Martin Laciga gehen Nun will Scheuerpflug am Timmendorfer Strand mit dem erneuten Titel diesen Ärger in der Ostsee versenken. „Angesichts starker Konkurrenz wird es enge Spiele geben, sicher ist unser Sieg längst nicht“, meint er. „Aber wir wollen wieder Meister werden.“ Für den Potsdamer wäre es der sechste Titel – damit wäre er alleiniger deutscher Rekordhalter, „was ein kleines Ziel für mich ist.“ Nach dem kommenden Wochenende will Andreas Scheuerpflug das Management Christoph Dieckmanns übernehmen, sich verstärkt um die Töchter Mia und Luca kümmern, für den Regionalligisten USV Potsdam antreten – und vielleicht national weiter beachen. „Mein Trainer Bernd Schlesinger hat mir das allein schon zum Abtrainieren empfohlen“, erzählte er. Außerdem überlege seine Lebenspartnerin Martina Stoof – 2004 Dritte der Deutschen Beach-Meisterschaften –, mit der er am 1. Oktober Hochzeit feiern wird, „wieder ein bisschen einzusteigen. Wir wollen mal sehen, wie es klappt, mit den Töchtern mal hier und da zum Turnier zu fahren.“

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