Homepage: Kritik an Vermietung von Wandflächen Studierende gegen Praxis der Universität Potsdam

Studierende der Potsdamer Universität fordern die Rücknahme der Verpachtung von Wandflächen der Lehrgebäude an ein Privatunternehmen. Die Firma entferne regelmäßig studentische Aushänge an den Wänden, sagte eine AStA-Sprecherin gestern. Sie wertete dies als „massive Einschränkung der Meinungsfreiheit“ an der Universität. Das Studierendenparlament und der AStA der Universität Potsdam haben sich daher gegen die Verpachtung der Universitätsflächen an ein Privatunternehmen ausgesprochen. Seit Semesterbeginn hat die Firma Innovatives Marketing an Hochschulen GmbH (IHM) nach Auskunft von Uni-Sprecherin Janny Glaesmer Wechselrahmen an den Wandflächen der Universität. Sie vermiete diese gegen Gebühr an kommerzielle Werbekunden. Der Vertrag mit der Firma ist zunächst auf ein Jahr befristet, so Glaesmer. Studentische Gremien und Fachschaften dürften nach wie vor Mitteilungen an Schwarze Bretter und vorgesehene Flächen pinnen. Es sei auch Sinn der Verpachtung, gegen „Wildwuchs und Papiermüll“ auf Wandflächen vorzugehen. Die Studenten führen indes an, dass zahlreiche studentische Projekte bereits wenige Wochen nach Inkrafttreten des Vertrages die Konsequenzen gespürt hätten. Mehreren kulturellen Studententen-Initiativen seien in einem Mahnschreiben der IHM Strafzahlungen angedroht worden. Das Studierendenparlament kritisierte, dass die Uni-Leitung eine „saubere“ und „ordentliche“ Hochschule einem lebendigen kulturellen Raum vorziehe. „Die Universität als öffentlicher Raum und Ort geistigen Austauschs darf Publikationen und Ankündigungen ihrer Mitglieder nicht einschränken“, sagte Christian Kube. Uni-Sprecherin Janny Glaesmer empfiehlt den Gruppen, ihre Aushänge mit einem Logo klar zu kennzeichnen, dann würden sie an dafür vorgesehenen Stellen nicht entfernt. Kix