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Landeshauptstadt: Kontakte nach Kostroma

Handwerkskammer pflegt Beziehungen in die Oblast-Hauptstadt / Nächste Gruppenreise geplant

Im Frühsommer wird wieder eine Gruppe von märkischen  Handwerksmeistern auf die Reise nach Russland gehen. Per Flugzeug bis Moskau und dann mit dem Kleinbus in die 300 Kilometer nordwärts gelegene Oblast-Hauptstadt Kostroma. Anfang September folgt die nächste Tour auf dieser Strecke: Dann aber ist Andreas Meyer, EU- und Außenwirtschaftsberater  bei der Handwerkskammer Potsdam, allein unterwegs. Er wird dort bei einer internationalen wissenschaftlich-praktischen Konferenz der Nekrassow-Universität einen Vortrag halten. Thema der zweitägigen  Veranstaltung: „Das interkulturelle Zusammenwirken: Probleme und Aussichten“.

Genau damit werden sich auch die Handwerksmeister bei ihrer bevor stehenden Fahrt beschäftigen,  womit  sie die seit langem bestehenden Kontakte mit der 200 000 Einwohner zählenden Stadt an der Wolga weiter knüpfen wollen. „Wir sind alljährlich mit mehreren Reisegruppen dorthin unterwegs. Etwa 200 hiesige Firmen haben sich dort schon nach Geschäftspartnern umgesehen“, weiß Andreas Meyer, der sich mit Land und Leuten in dieser nordrussischen Region gut auskennt. Auch dank seiner Russisch-Kenntnisse, die  er sich bei einem früheren Studium in Moskau erworben hatte. Sie waren ihm ebenfalls nützlich, als er mit einer Dissertation über handwerkliche Produktionsweisen in der modernen Marktwirtschaft den Doktor-Titel erwarb.

Die ersten Wirtschaftskontakte zwischen der Handwerkskammer Potsdam und Kostroma waren im Jahre 1992 geknüpft worden. Hiesige Betriebe suchten Joint Venture-Beziehungen,  auch die Gegenseite drängte  in die freie Marktwirtschaft. Ein Beelitzer Bauunternehmen wurde Gesellschafter bei einer russischen Bau GmbH, verschiedene Betriebe konnten sich über lohnende Aufträge freuen – wie die Tischlerei Krause aus Mögelin und die Glaserei Dommnich aus Jeserig. Staatliche Unterstützung habe dazu beigetragen, dass sich vielfältige gegenseitige Beziehungen entwickeln konnten. Im Januar 2003 eröffnete die Handwerkskammer Potsdam in Caputh mit hochrangigen Vertretern aus Kostroma die „Akademie für Aus- und Weiterbildung“, die sofort vom Bildungsministerium der Russischen Föderation anerkannt wurde. Glasermeister Mathias Dommrich ist bei der bevor stehende Gruppenreise wieder dabei und freut sich darauf. Er hofft dabei auch auf weitere Aufträge.

Ein anderer Meister aus der Landeshauptstadt ist dagegen zurückhaltender. „Bedenklich ist, dass wir Potsdamer nur mit dem Manifest kommen, Nordrhein-Westfalen dagegen mit Kapital anrückt.“ Der Hintergrund: In jüngerer Zeit haben sich Unternehmen aus dem westlichen Bundesland  in Kostroma stark gemacht, Wirtschaftsbeziehungen ausgeweitet und auch schon einen Studentenaustausch mit der Stadt Hagen organisiert.

Aus Potsdam war einst der damalige Wirtschaftsminister Burkhard Dreher in die russische Stadt gereist. Es blieb aber der bisher einzige Besuch in Kostroma auf Ministerebene.Jo

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