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Landeshauptstadt: Keine Musterung mehr in Potsdam

Kreiswehrersatzamt soll geschlossen werden

Kreiswehrersatzamt soll geschlossen werden Berliner Vorstadt - Die Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums über die Schließung weiterer Standorte trifft auch das Kreiswehrersatzamt Potsdam. Es soll 2008 aufgelöst werden. Darüber führten die PNN mit der Amtschefin, Ursula Baus, das folgende Interview. Frau Baus, hatten Sie mit dieser Entscheidung gerechnet? Nein, die Entscheidung kam für uns überraschend. Bedeutete das für Ihre rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Schock? Zweifellos, doch sie haben sehr besonnen auf die Entscheidung reagiert. Für die Beamten bedeutet die Schließung eine Versetzung, die bundesweit möglich ist, für die Angestellten müssen sozialverträgliche Lösungen gefunden werden. Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben. Möglichkeiten wie Vorruhestand oder Altersteilzeit können bei uns leider kaum genutzt werden, denn wir sind ein recht junges Team. Als Zeitpunkt für die Schließung wird das Jahr 2008 genannt ... So ist es vorgesehen, da die Zahl der zu Musternden stark rückläufig ist. Die Auflösung bedeutet dann eine zeitaufwändige Übermittlung riesiger Datenmengen an die bestehen bleibenden Ämter, die die Aufgaben übernehmen müssen. Welches Amt wird denn künftig für Potsdam die Aufgaben übernehmen? Ich gehe davon aus, dass sie auf die Ämter in Berlin und Cottbus aufgeteilt werden. Wir haben ja ein breites Spektrum, das neben der allgemeinen Verwaltung und Organisation das Wehrersatzwesen mit Musterung, Wehrüberwachung, personeller Ergänzung, den Psychologischen und den Ärztlichen Dienst, Alarm- und Mobilisierungsangelegenheiten sowie den Berufsförderungsdienst umfasst. Unser Verantwortungsbereich erstreckt sich auf die Städte Potsdam und Brandenburg sowie die Landkreise Potsdam-Mittelmark, Havelland und Teltow-Fläming. Erst im Vorjahr haben wir den Berufsförderungsdienst, der ausscheidenden Bundeswehrsoldaten den Übergang in einen Zivilberuf erleichtert, durch die Bildung von Standortteams in den Kasernen qualifiziert. Ich denke, dass diese Teams erhalten bleiben. Mit der Gardehusaren-Kaserne nutzt das Kreiswehrersatzamt gemeinsam mit dem Truppengericht Nord ein hochwertiges, 1839 – 1842 von Schinkel errichtetes Baudenkmal. Was wird nun daraus? Wir nutzen den Schinkelbau nicht nur, die Standortverwaltung der Bundeswehr hat ihn auch denkmalgerecht saniert und restauriert. Welche Verwendung das Gebäude nach unserem Auszug findet, dazu kann ich keine Aussage machen. Sie sind als gebürtige Saarländerin nach dem Jurastudium und mehreren beruflichen Stationen 2002 zur Leiterin des Potsdamer Kreiswehrersatzamtes berufen worden. Nun steht schon wieder ein Ortswechsel bevor ... Ich bin gern nach Potsdam gekommen, zumal auch mein Ehemann hier seit Februar 2004 als Richter beim Truppendienstgericht tätig ist. Wir waren gerade dabei, uns nach einem eigenen Domizil umzusehen. Doch wer einen Beruf bei der Bundeswehr wählt, weiß auch, dass er mit Versetzungen rechnen muss. Das Interview führte Erhart Hohenstein

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