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In Potsdams Schwimmbädern sind die Wassertemperaturen im Juli 2022 gesenkt worden. Einen Besucherschwund verzeichnete die Stadt deswegen nicht.

© ZB / Soeren Stache

Kein Verluste: Trotz kälterem Wasser kein Minus bei Bädern

Die Energiesparmaßnahmen in Potsdams städtischen Schwimmbädern 2022 waren wirksam. Dass weniger Gäste gezählt wurden, führt die Stadt auf andere Ursachen zurück.

Im Schwimmbad blu wurden im vergangenen Jahr 18 Prozent weniger Energie verbraucht als geplant. Im Kiezbad am Stern, das zwischenzeitlich gut zwei Monate geschlossen war, knapp 44 Prozent weniger. Das geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Kleine Anfrage der Linke-Stadtverordnete Tina Lange hervor. Lange hatte sich unter Verweis auf eine schlechte Gesamtbilanz in Brandenburg/Havel zu den Auswirkungen der Temperaturabsenkung in den kommunalen Bädern auf Energieverbrauch und Besucherzahlen erkundigt.

Die städtische Bäderlandschaft hatte seit Juli 2022 die Temperatur in den meisten Schwimmbecken abgesenkt, um angesichts der angespannten Energiesituation zu sparen. Auch in den Saunen wurde die Temperatur gesenkt. In den Sanitärbereichen wurde die Duschdauer auf 20 Sekunden verkürzt, das Duschwasser ist vier bis sechs Grad kälter, an den Waschtischen gibt es nur Kaltwasser.

18
Prozent weniger Energie als geplant wurde 2022 im Schwimmbad blu verbraucht

Die Wärmebänke im Kiezbad wurden im November wieder angestellt. Im blu wurde ab Februar die Wassertemperatur im Variobecken und im Ausschwimmbecken der Sauna wieder erhöht. In den übrigen Bereichen sollen die Temperaturen laut Stadt „nach dem Winter nach Bedarf“ wieder erhöht werden. Das Kaltwasser an Waschtischen bleibe dauerhaft.

Konkrete Angaben zur Einsparung in einzelnen Bereichen seien - unter anderem wegen zentraler Heizungsanlagen - nicht möglich, erklärt die Stadt. Sie weist zudem darauf hin, dass Energie- und Heizkosten von der Anzahl der Besucher und von den Außentemperaturen abhängen und die Wintermonate „deutlich zu warm“ waren.

Wassertemperaturbedingte Besucherrückgänge gab es aus Sicht der Bäderlandschaft 2022 nicht. Allerdings fehlten in der Schließzeit des Kiezbades vom 22. August bis 6. November knapp 45.000 Gäste. Wie berichtet hatte der Verwaltungsstab die Schließung des Bades verfügt und die Entscheidung später auf Beschluss der Stadtverordneten wieder rückgängig machen müssen. Insgesamt wurden im Kiezbad 2022 den Angaben zufolge 38 Prozent weniger Gäste als geplant gezählt.

Auch im blu gab es über das gesamte Jahr gesehen vier Prozent weniger Besucher als geplant. Dafür macht die Bäderlandschaft jedoch andere Faktoren wie Corona-Auflagen und die Folgen der Überbelegung mit Schulen und Vereinen verantwortlich. Die blu-Sauna verzeichnete acht Prozent mehr Gäste, das Familienbad zwei Prozent weniger, das Sportbad acht Prozent weniger.

Dennoch habe es in beiden Bädern bei den Erlösen aus Eintritten 2022 keine Verluste gegeben, erklärt die Stadt. Grund sind die Preissteigerungen in Familienbad und den Saunen. Eine zunächst für März geplante Preiserhöhung auch für den Bereich der Grundversorgung nahm die Stadt nach Druck aus der SPD-Landtagsfraktion überraschend wieder zurück.

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