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Landeshauptstadt: Jakobs: „Kitas zum Grausen“ Oberbürgermeister stellt Forderungen an Wohnungswirtschaft

Oberbürgermeister Jann Jakobs hat die großen Potsdamer Wohnungsunternehmen aufgefordert, sich bei der Kita-Sanierung und beim Geschosswohnungsbau zu engagieren. Auf dem Neujahrsempfang des Arbeitskreises Stadtspuren am Donnerstagabend sagte er: „Wir haben zum Beispiel im Zentrum Ost wunderbar sanierte Wohnungen, aber wenn ich die beiden Kitas sehe, dann graust es mir.

Oberbürgermeister Jann Jakobs hat die großen Potsdamer Wohnungsunternehmen aufgefordert, sich bei der Kita-Sanierung und beim Geschosswohnungsbau zu engagieren. Auf dem Neujahrsempfang des Arbeitskreises Stadtspuren am Donnerstagabend sagte er: „Wir haben zum Beispiel im Zentrum Ost wunderbar sanierte Wohnungen, aber wenn ich die beiden Kitas sehe, dann graust es mir.“ Der OB verwies auf einen Beschluss, nach dem die Wohnungsunternehmen „eingeladen“ seien, die Kitas zu sanieren.

Der OB mahnte außerdem Initiativen im Geschosswohnungsbau an. Gemeinsam mit der Kommune müssten sich die Unternehmen Gedanken machen, wie sie den künftigen Bedarf decken wollen. Die gute Situation Potsdams, ohne nennenswerten Leerstand und unvermindertem Zuzug, stelle eine „besondere Herausforderung“ dar, der sich alle Beteiligten gemeinsam stellen müssten. Dabei dürften die Unternehmen „nicht auf Fördermittel warten“. Gegenüber den PNN sagte Jakobs, dass er vor allem an Wohnungsbau im Bornstedter Feld und Ergänzungen der DDR-Neubaugebiete denke. Konkrete Vorhaben, etwa im Bereich Stern-Drewitz-Kirchsteigfeld, wollte er nicht benennen. „Wir müssen uns zusammensetzen und nach Lösungen suchen.“

Der Chef der neuen städtischen Pro Potsdam GmbH, Horst Müller-Zinsius, größtes Potsdamer Bau- und Wohnungsunternehmen, trat angesichts der Oberbürgermeister-Forderungen auf die Bremse: „Geld drucken wird auch Pro Potsdam nicht gelingen“, sagte er. Gemeinsam mit dem Land müsse überlegt werden, wie angesichts der Strukturvorteile Potsdams „gemeinsame Fundamente gelegt“ werden können. Es gehe darum festzulegen, für welche Aufgaben langfristig die Finanzierung gesichert werden könne. „Das kann man nur gesamtstädtisch lösen“, so Müller-Zinsius.

Die fünf im Arbeitskreis Stadtspuren zusammengeschlossenen Unternehmen zeigen sich durchaus bereit, über den Rahmen ihrer engeren Belange hinaus etwas für die Stadt zu leisten. Horst Gösel vom Bauverein Babelsberg kündigte an, dass sein Unternehmen das Goethehaus der Grundschule Babelsberg, dessen Bauzustand miserabel sei, unterstützen werde. Matthias Pludra von der Wohnungsbaugenossenschaft 1956 nannte ein Wohnhofprojekt am Bisamkiez, das durch fünf Eigentümer in Angriff genommen werde. Der Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Karl Marx, Ulf Hahn, verwies auf die „Werkstatt 2006“ im September, auf der das „Leben in der Stadt“ und deren Infrastruktur im Mittelpunkt stehe. Es gehe nicht an, sagte Hahn, dass die Genossenschaft altersgerechte Wohnungen am Schlaatz schaffe und es kaum noch Einkaufsmöglichkeiten vor Ort gebe. Die Wohnungsbaugenossenschaft 1903 will, wie ihr Technischer Vorstand Johann Grulich informierte, den Geschäftssitz der Genossenschaft aus dem Jahre 1854/55 in der Behlertstraße restaurieren.

Auf dem Neujahrsempfang des Arbeitskreises Stadtspuren, der beim Entwicklungsträger Bornstedter Feld stattfand, waren fast alle vertreten, die in der Potsdamer Wohnungswirtschaft etwas zu sagen haben. Dazu kamen Vertreter der Politik vom Stadtverordneten bis zum Ministerpräsidenten und SPD-Vorsitzenden Matthias Platzeck. Er lobte die Stadtspuren als „funktionierende Arbeitsgemeinschaft, die darauf sieht, dass das ganze Lebensumfeld dazu gehört.“ Was die Finanzierung von Vorhaben in Potsdam als einem der „zukunftsträchtigen Wachstumskerne“ betrifft, verwies er auf das 25-Milliarden-Programm, welches die Berliner Koalition jüngst beschlossen habe.

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