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Landeshauptstadt: Jagdschloss bleibt geschlossen

Förderverein Stern hatte zur Neujahrswanderung eingeladen

Förderverein Stern hatte zur Neujahrswanderung eingeladen Am Stern - Der von Dr. Christine Färber geleitete Förderverein Jagdschloss Stern und Parforceheide wanderte einen Tag nach Neujahr mit mehr als 40 Interessenten acht Kilometer lang über das Breite Gestell, einen der 16 sternförmig vom Schloss in das Jagdrevier des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. ausgehenden Wege, zu Albrechts Teerofen, in dem schon im 17. Jahrhundert Teer hergestellt wurde, und dann nach Kohlhasenbrück. Auf der Strecke zeigte der Güterfelder Naturschützer und Heimatkundler Peter Ernst am „Landhaus Eule“ die Überreste einer Station, die um 1900 zunächst für die Sprengstoffforschung eingerichtet worden war, nach dem Ersten Weltkrieg aber von der Technischen Universität Berlin als Hochspannungslabor genutzt wurde. Die Gebäude wurden 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht gesprengt. Am Startpunkt der Wanderung konnte Christine Färber wenig Hoffnung auf eine Wiedereröffnung des Jagdschlosses Stern machen, das vom Verein zum touristischen und kulturellen Zentrum entwickelt werden soll. Die Kontaminierung auch des Erdgeschosses durch den Einsatz von DDT-haltigen Holzschutzmitteln, die giftige Stäube absondern, erfordert langwierige Untersuchungen. Mindestens fünf Jahre werde es noch dauern, bis eine Lösung für die Entgiftung entwickelt worden sei. Etwas positiver stellt sich die Situation für das Kastellanhaus dar, das wie früher als Gaststätte „Zum alten Jagdschloss“ eine wertvolle Ergänzung zum Besuch des Schlosses bieten könnte. Wie Christine Färber den PNN mitteilte, wurden Gespräche mit einen potenten Potsdamer Investor über die Sanierung und Wiederöffnung des Lokals eingeleitet. Zur Neujahrswanderung konnte die Vereinsvorsitzende den Erstdruck einer Broschüre über das Jagdschloss Stern und seine Umgebung vorzeigen. Das Heft fußt auf einem 1987 von der Kunsthistorikerin Adelheid Schendel veröffentlichten Text. Er wurde mit Hilfe des Fördervereins aktualisiert, so um einen Plan der Parforceheide. Die Broschüre wird ab Saisonbeginn 2005 verkauft. Das Jagdschloss Stern war 1730/31 unter König Friedrich Wilhelm I. in holländischer Backsteinbauweise errichtet worden. Das bescheidene Gebäude besteht nur aus einem größeren Saal, dem Schlafraum des Königs, einem Adjutantenzimmer, der Küche und einigen Kammern. Es ist mit wertvollen Gemälden und Zeugnissen der Jagdleidenschaft des Monarchen ausgestattet. Die alte Bauernheide war von 1725 bis 1729 zu einem Jagdgebiet gestaltet worden, in dem der König und sein Gefolge das Wild hetzten und „par force“ (mit Gewalt) erlegten. Bereits 1714 stand hier ein eingeschossiges Jagdhaus, das 16 Jahre später durch das Schloss ersetzt wurde. E. Hohenstein

E. Hohenstein

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