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Landeshauptstadt: In der Pause an die schwarze Bar

Hausmeisterwohnung zum Schülercafé umgestaltet

Hausmeisterwohnung zum Schülercafé umgestaltet Von Karsten Sawalski Die Mühe hat sich gelohnt. Der Schulleiter ist stolz auf seine Schüler. „Das ist eine ganz tolle Leistung von den Jungs und Mädels“, sagt Hans-Dirk Lenius von der Carl-Friedrich-Benz-Realschule. Dort ist aus einer ehemaligen Hausmeisterwohnung ein schickes Schülercafé geworden. In monatelanger Arbeit renovierten die Realschüler des Kurses Wirtschaft, Arbeit und Technik (WAT) mehrere Kellerräume. Es wurde entrümpelt, geschliffen, gekratzt, gemalert und montiert. „Dabei habe ich viel Handwerkliches gelernt“, sagt die 16-jährige Nicole Oudes, ebenso stolz. Das Bauvorhaben erhielt auch tatkräftige Hilfe und finanzielle Unterstützung: „Die Zusammenarbeit von Schülern, Eltern, Lehrer, Firmen und der Verwaltung hat sehr gut funktioniert“, sagt Lenius, immer noch ganz begeistert. Die Bar ist der optische Mittelpunkt des neuen Schülercafés. Schwarz und glänzend, mit schlanken Säulen und kleinen Halogenlampen beherrscht sie den sonst noch etwas kahl wirkenden Raum. „Das ist eine original Bar, die nach meinem Umzug nicht mehr in die neue Wohnung passte“, sagt die Spenderin Kerstin Hoffmann. Die Lehrerin für Deutsch, Englisch und Kunst leitet das Projekt „Schülercafé“. Die anderen Einrichtungsgegenstände, wie Sitzmöbel und die gesamte Küche, hat die Schule nicht geschenkt bekommen aber günstig erworben. „Die Sitzbänke haben wir bei einer Messe im Industriegebiet als Ausstellungsstücke günstig gekauft“, berichtet Lenius, „für die Küche hat uns das Küchenmöbelgeschäft Reddy einen Super-Aktionspreis gemacht“. Den Durchbruch einer Wand erledigte die Firma Engel & Partner. Die Schule, die den namhaften Techniker eines weltweiten Autokonzerns im Namen trägt, kennt keine Berührungsängste, wenn es ums Sponsoring geht. „Wir haben die Firmen einfach angesprochen und die haben uns ganz unkonventionell geholfen“, verrät Lenius. Die beteiligten Schüler wollen sich weiter engagieren. Das Angebot an kleinen Speisen soll mit Pommes, Hot-Dogs oder Hamburger erweitert werden. Bereits bei der Eröffnung, am Montag letzter Woche, standen die Mitschüler während der Großen Pause in einer langen Schlange vor der Durchreiche für Mini-Pizza, Würstchen oder andere kleine Snacks an. Der Andrang sei seit dem größer geworden, sagt Nicole. Warum nehmen die Schüler diese zusätzliche Mühe auf sich? „Es macht einfach Spaß“, sagt der 15-jährige Benjamin, „und man macht etwas für andere“. In diesem Sinne wollen die Schüler noch einen weiteren Raum als Internet-Café aus- und umbauen. Das neue Schülercafé ist zunächst nur in den Pausen geöffnet und wird für Klassenfeste zur Verfügung gestellt. Aber im nächsten Jahr will die Carl-Friedrich-Benz-Realschule zu einer Ganztagsschule werden, stellt der Schulleiter in Aussicht, und dann könnten die Räume auch zur Hausaufgabenbetreuung genutzt werden. Dann wird die schwarze Bar sicherlich schon ein beliebter Treffpunkt sein.

Karsten Sawalski

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