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Landeshauptstadt: „Ich will mit meiner Arbeit mehr als trösten“

Onkologie-Patienten bekommen neuen Anlaufpunkt für soziale und seelische Unterstützung

Onkologie-Patienten bekommen neuen Anlaufpunkt für soziale und seelische Unterstützung Märchen sollte ein Arzt seinen Krebspatienten eigentlich nicht erzählen. Gestern bekam Dr. Georg Günther allerdings sehr viel Beifall für die Fabel von Maus und Löwen, die er musikalisch begleitet von Kindern der Musikschule vortrug. Anlass der kleinen Feier war die Vorstellung eines neuen Projektes der ambulanten psychoonkologischen Versorgung in Potsdam. Die Freude am Leben, so lautet die Botschaft des Märchens, sollte man nie verlieren, so lange man lebt. Und das war dann auch der Einstieg ins reale Leben von Krebskranken. Frau Dr. Annette Sauer, die gemeinsam mit Dr. Günther die onkologische Schwerpunktpraxis in der Kurfürstenstraße leitet, begründet die spezifische psychologische Betreuung, die möglichst sofort nach Eintritt der Krankheit erfolgen sollte: „Als Arzt haben wir nur begrenzte Zeit über die seelischen Probleme zu reden, die mit der schweren Krankheit zusammenhängen.“ Die Terminvermittlung an einen Psychologen dauert ungefähr drei Monate. Da außerdem die Krankenkassen diese Form der Hilfe nicht bezahlen, müssen andere Wege gefunden werden. Die Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e.V. (Lago) war nicht zum ersten Mal der kompetente Ansprechpartner. Mit ihrer Hilfe wurden Sponsoren aus der Pharmaindustrie gefunden, die es möglich machen, eine speziell ausgebildete Psychologin auf Honorarbasis zu finanzieren. Heike Uffmann bewies dann auch gestern zur Eröffnung bereits ihr Können. Warme, optimistische Worte fand sie für die konzentriert zuhörenden Patienten, die sich in dem noch provisorisch eingerichteten Raum zahlreich versammelten. Frau Uffmann ermutigte alle, professionelle Hilfe zu suchen: „Ich will mit meiner Arbeit mehr als trösten. Mein Ziel ist konkrete soziale Unterstützung in einer schwierigen Lebenssituation.“ Betroffene können sich ab sofort in der Onkologischen Praxis Günther/Sauer in der Kurfürstenstraße 20 anmelden. Dort wird dann ein Termin für ein Einzelgespräch vereinbart. Zunächst ist die Finanzierung für ein halbes Jahr gesichert. Der Bedarf nach ambulanter psychologischer Unterstützung bei krebskranken Menschen wächst allerdings weiter. Gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe wird nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht.be www.lago-brandenburg.de.

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