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Landeshauptstadt: Handel unterstützt Kirchaufbau Neujahrsempfang des Einzelhandels: Flaues Jahr 2003, kämpferisch ins nächste

Von Hella Dittfeld Man stieß gern und hoffnungsvoll auf das Jahr 2004 an beim Neujahrsempfang der Einzelhandelsverbände (EHV) Berlin und Brandenburg, zu dem auch Ministerpräsident Matthias Platzeck ins Potsdamer Hotel Mercure gekommen war. Und man wollte für den weiteren Aufschwung der Landeshauptstadt ein Zeichen setzen.

Von Hella Dittfeld Man stieß gern und hoffnungsvoll auf das Jahr 2004 an beim Neujahrsempfang der Einzelhandelsverbände (EHV) Berlin und Brandenburg, zu dem auch Ministerpräsident Matthias Platzeck ins Potsdamer Hotel Mercure gekommen war. Und man wollte für den weiteren Aufschwung der Landeshauptstadt ein Zeichen setzen. Platzeck bekam 1000 Euro für den Wiederaufbau der Garnisonkirche durch den Präsidenten des brandenburgischen EHV, Heinz-Peter Bischoff, überreicht. „Was die Sachsen mit der Frauenkirche geschafft haben“, erklärte der aus Forst stammende Bischoff, „das können wir mit der Garnisonkirche auch.“ Dabei wurde eindeutig die Nutzung des wiedererstehenden Barockbaus als Versöhnungszentrum unterstützt. Ein typisch brandenburgisches Büfett hob die Stimmung, aber auch in anschließenden Gesprächen wollten die Teilnehmer des Empfangs das allgemein schlechte Abschneiden des Handels 2003 nicht generell bestätigen. So konnte Eva Gerber in ihrem Uhren- und Schmuckgeschäft in der Brandenburger Straße sogar ein Umsatzplus gegenüber 2002 verbuchen. Allerdings habe es drei Räumungsverkäufe in ihrer Branche gegeben. Unter anderem auch dadurch sei das Weihnachtsgeschäft sehr gut verlaufen. „Qualität habe ihren Preis“, sagte sie, „das müsse man den Kunden wieder ins Bewusstsein rufen. Axel Ballhause, der Haushaltswaren, Raum- und Tafelschmuck anbietet, spricht dagegen nur von einer „guten schwarzen Null“, zu der auch Märkte im Stern-Center beigetragen hätten. Er habe sich jedoch durch Entlassung von Arbeitskräften der schlechteren Gesamtlage anpassen müssen. Stern-Center-Manager Johannes Nyhof erklärte dagegen 2003 für ein „gutes Jahr“. Vor allem die großen Anbieter wie Adler, Sinn & Leffers, Mediamarkt oder Real hätten das Gesamtergebnis positiv beeinflusst. Besondere Events sollen auch 2004 Kaufanreize schaffen. Dazu gehöre das Stabhochsprungmeeting, die Verabschiedung der Potsdamer Olympiamannschaft nach Athen und im Jahr der Parks und Gärten ein „Blühendes Stern-Center“ vor den Osterfeiertagen. Die Anziehungskraft der Center bestätigte auch Buchhändler Günther Kaim, der unter anderem ein Geschäft im Marktcenter hat. Zusammen mit Sohn Uwe vertreiben beide Bücher und Bürobedarf außer in Potsdam noch in Berlin, Luckenwalde und Jüterbog. Die ganze Familie ziehe an einem Strang und das habe sich bewährt, so Kaim. Auf erhebliche Umsatzrückgänge im Handel 2003 machte dagegen Modeboutique-Betreiberin und Vizepräsidentin des EHV, Karin Genrich, aufmerksam. Noch mehr beklagte sie jedoch die hohen Mieten in der Potsdamer Innenstadt, unter der eine ganze Reihe von Einzelhändlern leide. Sie selbst zahlt für 59 Quadratmeter Verkaufs- und 18 Quadratmeter Bürofläche 3870 € kalt im Monat in einem unsanierten Haus. Das sei trotz Engagement kaum noch zu erwirtschaften. Sie wisse auch von anderen Gewerbetreibenden, dass sie um Mietminderung kämpften. Ansonsten seien sie gezwungen die Brandenburger zu verlassen.

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