zum Hauptinhalt

Straßen in Potsdam: Grüne wollen mehr weibliche Straßennamen

40 Straßen in Potsdam tragen den Namen von Frauen. Mehr als 300 Straßen sind nach Männern benannt. Das soll sich jetzt ändern, finden die Grünen.

Potsdam - Mehr Geschlechtergerechtigtkeit bei den Potsdamer Straßennamen fordern die Grünen. Dafür hat die Fraktion einen Antrag ins Stadtparlament eingebracht, der am nächsten Mittwoch beraten wird. Demnach sollen in den kommenden fünf Jahren vorrangig Frauen durch Straßennamen für ihr Wirken in Potsdam gewürdigt werden. Grund: In der Stadt besteht ein klares Übergewicht der männlichen Straßennamen. Davon gibt es knapp 350, an Frauen wird nur rund 40-mal erinnert.

Anlass für die Initiative sei laut Grünen ein Vorstoß von Potsdamer Frauenpolitikerinnen, die auf das Ungleichgewicht aufmerksam gemacht hätten. Die Grünen dazu: „Auch wenn Männer in der Geschichte durch ihre Tätigkeiten stärker im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung standen und dies durch die männlich dominierte Geschichtsschreibung in der Vergangenheit noch verstärkt wurde, haben zu allen Zeiten zahlreiche Frauen trotz der erschwerten Bedingungen Wichtiges und Gutes geleistet. Es ist höchste Zeit, sie und ihr Wirken aus dem Schatten der Geschichte zu holen.“

Als Beispielnamen nennen die Grünen etwa die Pfarrersfrau Käthe Pietschker (1861-1959), Stifterin des Werner-Alfred-Bades in der Hegelallee. Genannt werden auch die 1943 von den Nationalsozialisten ermordete Leiterin des jüdischen Frauenvereins in Potsdam, Anna Zielenzinger, sowie die 2005 verstorbene Theologin und Kommunalpolitikerin Gisela Opitz, die sich um den Wiederaufbau der Neuendorfer Kirche in Babelsberg verdient gemacht hatte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false