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Brandenburg, Potsdam, Brüssel. Die Abgeordneten Marie Luise von Halem, Nils Naber und Elisabeth Schroedter.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Grüne peilen 15 Prozent an

Naber: Potsdamer Stadtwerke brauchen Energiemix

Groß Glienicke - Die erfolgreichsten anderthalb Jahre der Potsdamer Bündnisgrünen wecken neue Begehrlichkeiten: „Mittelfristig können wir fünfzehn Prozent schaffen“, sagte Jens Dörschel beim Neujahrsempfang des Kreisverbandes gestern in Groß Glienicke. Der Kreisvorsitzende erklärte, die Partei wolle sich in Potsdam bei zehn Prozent der Wählerstimmen etablieren. Bei der Europawahl haben sie in der Landeshauptstadt 14,7 Prozent der Stimmen erhalten, bei der Landtagswahl 11,2 und bei der Bundestagswahl 11,9 Prozent. Grünen-Fraktionschef Nils Naber kündigte zudem gestern eine Reihe von Initiativen für nachhaltiges Bauen und die Anstrengung für eine stärkere Nutzung von erneuerbarer Energie an.

So sollen die Stadtwerke seiner Ansicht nach einen saisonalen Tiefenspeicher für Wärme bauen sowie einen Bürgerfonds auflegen. Damit würden Potsdamer dem städtischen Unternehmen zu einem festgesetzten Zinssatz Geld geben, welches in den Aufbau erneuerbarer Energieerzeugung investiert wird, so Naber. Er nannte die Stadt Brandenburg als Beispiel, wo es ein solches Projekt bereits gebe. Den saisonalen Tiefenspeicher halten die Grünen für nötig, weil die Stadtwerke ihr Kraftwerk im Sommer nicht voll auslasten könnten und Strom dazukaufen, um den Energiebedarf in Potsdam decken zu können. Die Anlage erzeugt durch Gasverbrennung elektrische Energie. Mit einem Tiefenspeicher könnte die im Sommer überschüssig produzierte Wärme gespeichert und später wieder eingespeist werden. Auf Kritik stieß bei Naber zudem der geplante Bau eines Wassersammelbeckens an der Kläranlage. Dort würde ein Sammelbehälter entstehen, der das Regenwasser auffängt, weil die bisherigen Anlagen nicht ausreichen würden. Die Kosten bezifferten die Grünen auf etwa 1,6 Millionen Euro. Naber sprach sich dafür aus, auf den Bau des Beckens zu verzichten und das Regenwasser standortnah versickern zu lassen. Ziel sei es, Grundwasser neu zu bilden und dem Boden nicht das Wasser vorzuenthalten.

Auch ein nachhaltigeres Bauen müsse in der Stadt Einzug halten, so Naber. „Wir sollten 20 Prozent höhere Baukosten in Kauf nehmen, wenn dadurch langfristig an den Betriebskosten gespart werden kann“, so Naber. jab

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