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Landeshauptstadt: Größter Geschichtsverein der Stadt

Vor 35 Jahren wurde die Studiengemeinschaft Sanssouci gegründet

Vor 35 Jahren wurde die Studiengemeinschaft Sanssouci gegründet In diesem Jahr besteht die Studiengemeinschaft Sanssouci 35 Jahre. Mit einer seit 1990 verdoppelten Zahl von 282 Mitgliedern ist sie der größte Geschichtsverein Potsdams und längst über die Rolle einer Hilfs- oder Fördergruppe für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten hinausgewachsen. In ihren „Mitteilungen“, deren jüngstes Heft soeben erschienen ist, und in dem reichhaltigen Vortragsprogramm werden Themen aus allen Bereichen der Stadtgeschichte abgehandelt, wobei die Studiengemeinschaft gerade auch jungen Historikern Platz einräumt, deren Forschungsarbeiten sonst unveröffentlicht bleiben müssten. Der Vergleich mit dem berühmten, im 19. Jahrhundert begründeten Verein für die Geschichte Potsdams ist also durchaus begründet und wird von Dr. Klaus Arlt, der die Studiengemeinschaft seit 1971 führt, auch nicht abgelehnt. Im Unterschied zum Vorgängerverein, in dem der Hofrat und königliche Vorleser Louis Schneider die politischen „Promis“ um sich sammelte, setzt die Gemeinschaft mehr auf die ehrenamtliche Arbeit der einfachen Mitglieder. Wie Arlt auf der gestrigen Jahrespressekonferenz mitteilte, haben sie zum Beispiel im Vorjahr wieder für die Stiftung bei der Schlössernacht, dem Cranach-Fest und anderen Sonderveranstaltungen Aufsichten gestellt. Der Verein finanziert sich fast ausschließlich aus den Mitgliederbeiträgen und dem Verkauf der „Mitteilungen“. Dennoch gelang es ihm, rund 3000 Euro für die Restaurierung eines Gemäldes der König Luise aufzubringen, das nun in Schloss Paretz gezeigt wird. Zweifellos hätte die Studiengemeinschaft seitens der Stadt eine Förderung verdient, die über eine verbilligte Saalmiete für die im Vorjahr 18 Vorträge im Alten Rathaus hinausgeht. Auch Sponsoren, denen die Unterstützung kontinuierlicher stadthistorischer Arbeit wichtiger ist als werbeträchtige „Events“, wären bei ihr am richtigen Platz. Im neuen Jahr will sich der Verein in seinen Vorträgen und Publikationen besonders Potsdams durch die Eingemeindung hinzugekommenen neuen Ortsteilen widmen, so Groß Glienicke und Satzkorn. Zum Jahresprogramm tragen auch die wissenschaftlichen „Spitzenkräfte“ des Vereins bei: vom Architekturlehrer Aribert Kutschmar über den Museologen Thomas Wernicke bis zu dem in Freiburg (Breisgau) lebenden prominenten Militärhistoriker Karlheinz Deisenroth, der erst kürzlich Mitglied der Studiengemeinschaft wurde. Wie im Dezember das 35-jährige Bestehen der Studiengemeinschaft begangen wird, konnte Klaus Arlt noch nicht sagen. Auf keinen Fall jedoch mit einer teuren rauschenden Ballnacht. Immerhin gehören dem Verein auch 13 Mitglieder an, die schon 1969 bei der Gründung dabei waren. Erhart Hohenstein Studiengemeinschaft Sanssouci e.V. Verein für Kultur und Geschichte Potsdams. Geschäftsstelle: Hans-Sachs-Straße 11, 14471 Potsdam, Tel.: (0331) 96 08 20, Fax 967 93 93. Internet: www.potsdam-studien.de

Erhart Hohenstein

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