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Landeshauptstadt: „Größenwahn auf dem Brauhausberg“

Teltower Vorstadt - Als einen „Hauch von Größenwahn“ bezeichnet die Potsdamer FDP das Vorhaben, das Freizeitbad am Brauhausberg vom 97-jährigen brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer bauen zu lassen. Insbesondere übt sie Kritik am Vergabeverfahren.

Teltower Vorstadt - Als einen „Hauch von Größenwahn“ bezeichnet die Potsdamer FDP das Vorhaben, das Freizeitbad am Brauhausberg vom 97-jährigen brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer bauen zu lassen. Insbesondere übt sie Kritik am Vergabeverfahren. „Die FDP Potsdam fordert, dass alle Aufträge im Zusammenhang mit dem Bau des Freizeitbades auf dem Brauhausberg öffentlich ohne Einschränkungen ausgeschrieben werden“, heißt es in einer Pressemitteilung von gestern. Die freihändige Vergabe der Entwurfsplanung sei falsch und könnte gegen das Vergaberecht verstoßen. Üblich sei ein internationaler Wettbewerb um die beste städtebauliche und künstlerische Lösung, heißt es in der Erklärung. „Stattdessen leistet sich EWP-Geschäftsführer Paffhausen auf Kosten der EWP-Kunden eine schöne Reise nach Brasilien.“ Weiter meinen die Freien Demokraten: „Es ist stark zu bezweifeln, dass die von der Beigeordneten für eine freihändige Vergabe ins Feld geführten künstlerischen Gründe einer rechtlichen Überprüfung standhalten würden.“ Es dürfte schwer nachweisbar sein, dass weltweit nur das Büro Niemeyer ein künstlerisch anspruchsvolles Stadtbad bauen könne. „Es ist fraglich, ob der teure Einkauf eines großen Namens die Bewerbung um die Kulturhauptstadt 210 retten kann und ob es klug ist, ein Architekturbüro, das sich mehrere tausend Kilometer vom Ort des Geschehens entfernt befindet, mit dem Entwurf eines städtischen Bades zu betrauen.“ Es hätte der Stadt gut angestanden, hiesigen Architekten eine Chance zu geben, „denn eine Kulturhauptstadt sollte als besondere Stärke die eigene kreative Kraft präsentieren, nicht die Fähigkeit zum Einkauf großer alter Männer.“ PNN

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