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Landeshauptstadt: Goethe-„Gesamnasium“

Eine Schule, zwei Abiture – Babelsberger Schulen streben neue Brandenburger Schulform an, Gorholt sagt Gesprächsbereitschaft zu

Eine Schule, zwei Abiture – Babelsberger Schulen streben neue Brandenburger Schulform an, Gorholt sagt Gesprächsbereitschaft zu Babelsberg. Die Goethe-Gesamtschule und das Espengrund-Gymnasium Babelsberg streben eine neue Schulform in Brandenburg an. Danach sollen künftig Gymnasiasten und Gesamtschüler in Klassenverbänden gemeinsam an einer Schule unterrichtet werden und nach der 13. Klasse getrennte Abschlüsse ablegen. Dies sieht ein Entwurf beider Schulen vor, der die Vielfalt der Schulabschlüsse im Potsdamer Stadtteil Babelsberg sichern soll. Bis zur Stadtverordnetenversammlung am 21. Januar will die Verwaltung prüfen, ob das brandenburgische Schulgesetz dies zulässt. Wenn nicht, soll die neue Schulform als Schulversuch beantragt werden. Das Modell soll Schule machen. Ein Gymnasium verschmilzt mit einer Gesamtschule und bietet beide Abschlüsse unter einem Dach an. Gymnasiasten sitzen im bestimmten Grundkursen neben Gesamtschülern und erhalten am Ende der 13. Klasse Zeugnisse verschiedener Kategorien. Konkret planen dies die Goethe-Gesamtschule und das Espengrund-Gymnasium Babelsberg, falls der Gymnasiumstandort von der Stadtverordnetenversammlung geschlossen werden sollte. Im Bildungsausschuss am Dienst legten sie Eckpunkte des Konzeptes vor, das die Entwicklung eines Schulversuches als kooperative Schule der Schulformen Gymnasium und Gesamtschule beinhaltet. Martin Gorholt, Staatssekretär im Bildungsministerium, sagte gegenüber PNN: „Wir sind gesprächsbereit und werden helfen, eine vernünftige Lösung zu finden.“ Die Stadt müsse nun einen Antrag stellen, das geplante Modell als Schulversuch anerkennen zu lassen, so Gorholdt weiter. Schulrat Wolfgang Bogel-Meyhöfer sieht jedoch die Schaffung eines Modellversuches ab dem kommenden Schuljahr als zu kurzfristig an. Aktuell wurde die schon vor einem halben Jahrzehnt vom früheren Espengrund-Schulleiter Wolfgang Puschmann und Goethe- Schulleiter Bernd Rudolph gemachten Überlegung des Zusammenschlusses, da die Stadtverwaltung im aktuellen Schulentwicklungsplan die Schließung des Espengrund-Gymnasiums vorsieht. Im Bildungsausschuss am Dienstag wurde das Thema Espengrundschule vertagt und soll am 21. Januar in den Pausen der Stadtverordnetenversammlung (STVV) entschieden werden. Bis dahin bleibt das Votum des Auschusses, der der STVV in einem Antrag die weitere Verfahrensweise empfiehlt, unbekannt. Einzig die CDU-Fraktion bestand im Bildungsausschuss auf die Abstimmung über den Erhalt des Espengrund-Gymnasiums. Thomas Hainz, Pressesprecher des brandenburgischen Bildungsministeriums, hält die Verfahrensweise in Potsdam für unverantwortlich: „Das ist ein Problem, denn notwendige Entscheidungen lassen zu lange auf sich warten.“ Im März, nach dem Ü7-Verfahren, wie die Anwahl in die Sekundarstufe I genannt wird, stehe dann das staatliche Schulamt vor einer Entscheidung, die in Potsdam selbst hätte getroffen werden müssen, so Hainz. Das Espengrund-Gymnasium kann im kommenden Schuljahr nur siebte Klassen bilden, wenn es einen Beschluss der Stadtverordneten zum Erhalt des Standortes gibt und, dass sich genug Schüler im Anwahlverfahren finden, um im Gymnasium eine Zweizügigkeit zu garantieren. Die Mindestschülerzahl dafür beträgt 40. In Potsdamer Verwaltungskreisen wird jedoch bezweifelt, dass das Espengrund-Gymnasium die nötige Anzahl von Anmeldungen zur Eröffnung einer Klassenstufe 7 bekommt. In dem Vorschlag der beiden weiterführenden Babelsberger Schulen ist die Schließung des Espengrund-Standortes ab 2006 vorgesehen. Danach sollen die Schüler im Klassenverband an den Standort in der Kopernikusstraße wechseln. Schon zum kommenden Schuljahr hin will sich die Goethe-Gesamtschule ein neues Gesicht geben: ein Offenes Ganztagsmodell mit Sportprofil. Während die Anträge zur Ganztagsschule sowie eines Wahlpflichtfaches Sport in der siebten Klasse laut Schulleiter Rudolph noch nicht bestätigt sind, zeichnet sich eine Sportorientierung immer weiter ab. Die Schule schloss Kooperationsverträge mit den Fußballvereinen 1. FFC Turbine Potsdam, SV Babelsberg 03 und FSV Babelsberg 74 sowie mit dem SC (Volleyball), USV Potsdam (Basketball), dem Badmintonclub Potsdam und Motor Babelsberg (Judo) ab. Demnach sollen Schüler der Primarstufe täglich eine Stunde Sportunterricht haben und am Nachmittag in Arbeitsgemeinschaften ihrem Sport nachgehen können. Rudolph sieht dies als Ergänzung zu den bestehenden Sportschulen des Landes, nicht als Konkurrenz. Nach der sechsten Klasse sollen die Schüler sich entscheiden, auf eine Sportschule zu gehen oder zu bleiben. Rosa-Luxemburg und Marie-Curie Unterdessen sprachen sich die Mitglieder des Bildungsausschuss am Dienstag gegen die Schließung der Gesamtschulen Rosa-Luxemburg (Innenstadt) und Marie-Curie (Am Schlaatz) aus und empfehlen, die Zügigkeit der Peter-Joseph-Lenné-Gesamtschule ab dem kommenden Schuljahr von 5 auf 3 und die der Voltaire-Gesamtschule von 4 auf 3 abzusenken. jab/thm

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