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Landeshauptstadt: Gerechtigkeit

ATLAS Von Günter Schenke Die Forderung hört sich einfach an: Die neuen Ortsteile sollen gerecht in den öffentlichen Personennahverkehr Potsdams einbezogen werden. Doch wie soll diese Gerechtigkeit aussehen?

ATLAS Von Günter Schenke Die Forderung hört sich einfach an: Die neuen Ortsteile sollen gerecht in den öffentlichen Personennahverkehr Potsdams einbezogen werden. Doch wie soll diese Gerechtigkeit aussehen? Etwa so, dass Potsdam samt seiner Flächenerweiterung um 71 Prozent dem Tarifsystem AB zugehört? Das wäre zu schön für die neuen Ortsteile, um wahr zu werden. Denn dann müsste es jemanden geben, der den Einnahmeausfall bezahlt. Und der ist weit und breit nicht in Sicht. Die sofortige Einbeziehung in diesen Tarifbereich würde nach einer Überschlagsrechnung mit 250000 Euro zu Buche schlagen. Auf wessen Rechnung? Und außerdem: Wer hat bei Bahnen und Bussen schon einmal Preissenkungen erlebt? Gerechtigkeit zwischen dem „alten“ Potsdam und den neuen Ortsteilen, die auf Gleichheit hinausläuft, wird es mit Sicherheit nicht geben. Wer in einer Plattenwohnung im Zentrum Ost wohnt, hat neben manchen Nachteilen eben den Vorteil, zu einem etwas günstigeren Tarif mit den Öffentlichen fahren zu können. Und wer ein Häuschen am Zernsee hat, wird diesen Vorteil mit dem Nachteil erkaufen müssen, etwas mehr für die öffentliche Beförderung zahlen zu müssen. Künftige Festlegungen im Verkehrsentwicklungsplan können höchstens gewisse Härten abmildern, aber nicht die Nachteile beseitigen, die das Wohnen „jwd“ bei allen Vorzügen nun einmal mit sich bringt – mit oder ohne Eingemeindung.

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