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Landeshauptstadt: Gedenken und mahnen „Lindenstraße 54“ erinnerte

an die Opfer der Nazi-Zeit

an die Opfer der Nazi-Zeit Innenstadt. „In Auschwitz wurden Hunderttausende Männer, Frauen, Kinder und Greise aller Nationalitäten nur aus dem Grunde grausam ermordet, weil sie Juden waren“, eröffnete Claus Ladner von der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ gestern Vormittag die Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus. Einige wenige Potsdamer waren gekommen, um im Hof der Mahn- und Gedenkstätte „Lindenstraße 54“ an der Skulptur „Das Opfer“ von Wieland Förster Blumen niederzulegen. Ladner betonte, dass es auch heute immer wieder erschreckende Vorfälle gäbe, die zeigten, dass extremistisch motivierte Gewalt und braunes Gedankengut immer noch und immer wieder offen in Erscheinung trete. Als besonders problematisch stufte er das Vordringen des Rechtsextremismus in die Alltagswelt der Jugendlichen ein. „Es hat sich inzwischen eine internationale Industrie entwickelt, die über modernste Technik zur Verbreitung ihrer schlimmen Botschaften verfügt.“ CDs, DVDs oder Computerspiele rechtsextremistischen Inhalts würden in großer Zahl hergestellt und über das Internet oder bei Veranstaltungen rechtsextremistischer Rockbands verbreitet. Die Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ wird sich 2004 ganz auf die Erforschung der im letzten Jahr aufgetauchten Karteien von etwa 7500 Häftlingen konzentrieren. Diese saßen zwischen 1952 bis 1989 im ehemaligen Potsdamer Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit. „Erstmals wird damit eine seriöse Untersuchung der Schicksale der Betroffenen möglich“, erklärte Gabriele Schnell. Es gäbe Daten zu dem Haftgrund, zum Verhaftungsdatum und zum Schicksal nach der Entlassung. Die Ergebnisse seien nicht nur für die Gedenkstätte bedeutend: „Das wird nach außen strahlen. Wir wollen aufklären, was hier passiert ist“, hat sich Schnell vorgenommen. Erste Auswertungen würden 2005 vorliegen. mika

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