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Landeshauptstadt: Freie Sicht zur Viktoria

Baumfällungen im Park Babelsberg / Sichtbeziehung Fontänenplateau-Siegessäule wieder hergestellt

Baumfällungen im Park Babelsberg / Sichtbeziehung Fontänenplateau-Siegessäule wieder hergestellt Babelsberg - „In solch einem guten Pflegezustand war der Babelsberger Park noch nie“, schätzt Karl Eisbein ein, Verantwortlicher für dieses Revier der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (PSG). Doch ein Park ist ein sich ständig veränderndes Gebilde und bedarf der kontinuierlichen Pflege. So finden dieser Tage wieder Baum- und Gehölzarbeiten, die sich über die nächsten drei Monate erstrecken, statt. Die SPSG bittet in einer Presse-Informationen die Besucher um „Verständnis für Beeinträchtigungen“. Sehr zahlreich sind die Besucher in dieser Jahreszeit ohnehin nicht, die meisten führen hier ihre Hunde aus - ohne Leine, obwohl das verboten ist. Der entsprechende Passus in der Parkordnung ist am Eingang Mühlenstraße mit dem Graffiti-Schriftzug „Fätz“ dick übermalt. Der entlaubte Park hat seine Reize. Die mächtigen und oben filigranen Kronen der alten Bäume zeichnen sich gegen den Himmel scherenschnittartig ab. Besonders an vielen Buchen sind aber auch herabhängende Äste und andere Schäden sichtbar. „Wir haben viele brüchige Großbäume, die mit 140 Jahren ihre Altersgrenze erreicht haben“, berichtet Eisbein. So mancher Solitär (Einzelbaum) breche förmlich auseinander. Fünf bis zehn große Buchen müssen fallen. Diese aufwändigen Fällungen schreibt die Stiftung aus. Begonnen haben kleinere Schnittarbeiten. Turnusmäßig setzen die Gärtner ein fünftel der Großbüsche „auf Stock“. Hierbei handele es sich laut einer Mitteilung der SPSG um Gehölze wie Eiche, Weißbuche, Ulme und Linde, die gestalterisch die Lücke zwischen den größten heimischen Sträuchern mit maximaler Höhe von fünf Metern zu den Einzelbäumen ab zwanzig Metern Höhe ausfüllen. „Diese Großbüsche sind ein wichtiger Bestandteil des Landschaftsparks, der seine malerischen Vorbilder in den Niederwäldern und den Wallheckenpflanzungen hat“, heißt es. 13 fest angestellte Mitarbeiter, drei Lehrlinge und vier Zivis besorgen derzeit die Pflege des Babelsberger Parkes. Bei einigen größeren Bäumen reduzieren die Gärtner die Kronen, schneiden sie bis auf einen Torso herunter oder verwandeln sie in so genannte „Hochstubben“. „Es dauert Jahrzehnte, bis die Raumstruktur des Parkes wieder hergestellt ist“, erläutert der Revierleiter. Ein Teil der Arbeiten diene der Wiederherstellung der Sichtbeziehung zwischen Viktoriahöhe, dem Standort der Siegessäule, und dem Fontänenplateau. Um sich an die Bäume heranwagen zu können, musste die Stiftung die Genehmigungen bei der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Potsdam einholen. Von 25 Bäumen in der Sichtachse werden vier beschnitten, sieben Linden und vier Eichen zur Erzielung von Großbüschen auf Stock gesetzt und zehn Bäume gefällt. Günter Schenke

Günter Schenke

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