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Als Kommissarin Verena Berthold war Maja Maranow 20 Jahre lang in der ZDF-Krimireihe "Ein starkes Team" zu sehen. Die Schauspielerin starb am 2. Januar 2016 im Alter von 54 Jahren in Berlin.

© dpa

Maja Maranow ist tot: Frau mit Charakter und Coolness

"Ein starkes Team", "Rivalen der Rennbahn", "Der Schattenmann": Maja Maranow war eine feste Größe im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Nun ist die Schauspielerin im Alter von 54 Jahren gestorben. Das Interesse an ihrem letzten TV-Auftritt am Samstag war enorm.

Noch im Sommer hatte sie große Pläne verkündet. Mehr Einzelfilme wolle sie drehen, sagte Maja Maranow. Deshalb steige sie aus der ZDF-Krimireihe „Ein starkes Team“ aus. Doch die Pläne konnte sie nicht mehr umsetzen. Am Montag vergangener Woche verstarb die Schauspielerin im Alter von 54 Jahren in Berlin, wie am Freitagabend bekannt wurde. Zur Todesursache gab es keine offizielle Stellungnahme, laut Medienberichten soll sie an einer schweren Krankheit gelitten haben. Das ZDF wollte die Berichte nicht kommentieren. Die Schauspielerin sei „friedlich eingeschlafen“, heißt es in einer Todesanzeige, die Freunde auch im Tagesspiegel veröffentlicht haben.

Maranow war eine feste Größe im öffentlich-rechtlichen Fernsehen

Das Deutsche Fernsehen verliert mit Maja Maranow eine Schauspielerin, die auf eine eher stille, aber doch starke Weise prägend war. 20 Jahre lang spielte sie die Kommissarin Verena Berthold in „Ein starkes Team“, am Samstagabend lief im ZDF wie geplant die 64. und letzte Folge mit Maranow in dieser Rolle. „Geplatzte Träume“ lautet der Titel, der nun in einem traurigen Zusammenhang steht.

Nach der Nachricht von Maranows Tod war das Interesse an der Folge so groß wie nie: 8,18 Millionen Zuschauer (Marktanteil 24,8 Prozent) schalteten den ZDF-Krimi ein - so viele, wie nie zuvor.

Maranow war eine feste Größe im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Regisseur Dieter Wedel machte sie in den 90er Jahren einem größeren Publikum bekannt, unter anderem mit Rollen in Filmen wie „Der Schattenmann“ (1994), in „Der König von St. Pauli“ (1997) und ein wenig später auch im Mehrteiler „Die Affäre Semmeling“ (2002).

20 Jahre spielte sie mit in "Ein starkes Team"

In Nienburg an der Weser geboren, besuchte Maranow die Schauspiel- und Musical-Schule in Hamburg, zunächst ging es an die Theaterbühne nach Lübeck, dann zurück zum Thalia Theater nach Hamburg. Der große Durchbruch kam 1989 mit der Serie „Rivalen der Rennbahn“, in der sie als schöne Sylvia Gruber Ex-Jockey Christian Adler (Thomas Fritsch) bezirzte. Immer wieder übernahm Maranow auch Rollen in „Derrick“, im „Tatort“ und im „Polizeiruf 110“. Auch im Kino verkörperte sie Charakter-Frauen, 2014 war sie beispielsweise in Dominik Grafs Schiller-Film „Die geliebten Schwestern“ als Charlotte von Stein zu sehen.

"Eine exzellente Schauspielerin von großer Emotion"

„Maja Maranow war eine exzellente Schauspielerin von großer Emotion und hoher Intensität“, sagte ZDF-Fernsehfilmchef Reinhold Elschot am Samstag. Sie habe den von ihr verkörperten Personen „Leben, Geschichte, Tiefe und Hoffnung“ gegeben. „In ihrem Spiel spiegelt sich sehr viel Lebenserfahrung, in ihren Augen sehen wir viel Wissen über die Menschen – aber immer auch eine tiefe Sehnsucht und den Hunger nach Leben.“

Schauspieler Jan Josef Liefers nannte Maranow auf Facebook eine „sympathische, coole Kollegin“.

Ihre Nachfolge in der Serie war längst geklärt

Maranows Nachfolge bei „Ein starkes Team“ war längst geregelt, Stefanie Stappenbeck, 41, wird künftig an der Seite ihres Kollegen Florian Martens, 57, zu sehen sein. Doch ihr Abschied als Kommissarin Berthold wird in der letzten Folge weder angekündigt noch erklärt – womit die Folge wie eine tragische Parallele zum echten Leben wirkt.

Sonja Álvarez

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