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Sport: „Es war ein Klasse-Auftritt“ Andreas Gerlach: Beide Olympiastützpunkte bleiben

Andreas Gerlach ist Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Brandenburg und war in Athen Augenzeuge der Olympischen Spiele. Was sagen Sie zum Abschneiden der Brandenburger Sportler in Athen?

Andreas Gerlach ist Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Brandenburg und war in Athen Augenzeuge der Olympischen Spiele. Was sagen Sie zum Abschneiden der Brandenburger Sportler in Athen? Es war ein Klasse-Auftritt. Fast alle Erwartungen sind erfüllt worden. Mit sieben Medaillen haben wir einen bedeutenden Beitrag zum deutschen Gesamtabschneiden leisten können. Besonders erfreulich dabei sind gleich fünf Siegleistungen. Ein Wort speziell zu den Potsdamer Olympia-Teilnehmern? Mich hat ganz besonders gefreut, dass Yvonne Bönisch nach ihrem Pech im vergangenen Jahr im Weltmeisterschafts-Finale nun mit dem Olympiasieg das erreichte, was sie schon damals hätte schaffen können. Das war für mich ein richtiges Highlight. Die Kanuten und Ruderer haben erneut bestätigt, dass sie über Jahre hinweg Weltspitze sind. Potsdams Fußballerinnen werden sich selbst am meisten geärgert haben, dass sie mit der Nationalelf nicht ins Endspiel kamen. Aber es ist schon eine Top-Leistung Turbines, mit sechs Spielerinnen in einer solchen Mannschaft zu sein, und wieder eine Medaille zu holen wie vor vier Jahren – Hut ab! Trotz des Abschneidens der Potsdamer und Brandenburger Olympioniken fiel die gesamte deutsche Bilanz nicht so zufriedenstellend aus, wie von vielen erwartet. Ist nun nach Athen mit einem Schnitt zu rechnen? Ich glaube nicht unbedingt an einen Schnitt, aber es müssen klare Überlegungen gemacht werden, wie die Förderstrukturen des Deutschen Sportbundes mit den Förderstrukturen in den Ländern abgeglichen werden. Vor allem in den Ländern, in denen erfolgreich Olympiakandidaten ausgebildet und von denen die Medaillen gewonnen werden. Brandenburg hat in jeder Hinsicht mit seinen Leistungszentren Potsdam und Cottbus/Frankfurt gute Chancen. Gerade auch dank der guten Nachwuchsarbeit über viele Jahre. Ich denke, beide Olympiastützpunkte werden auch weiterhin separat eine Rolle spielen und erhalten bleiben. Haben Sie selbst in Athen schon entsprechende Signale von der Spitze des Deutschen Sportbundes vernommen? Nein. Der DSB als solcher hat sich in Athen überhaupt nicht geäußert. Wenn, dann haben sich nur Personen geäußert. Und die Äußerungen, die hier von einzelnen Personen gemacht wurden, schienen mir sehr als Schnellschüsse, weil sie wenig fundiert waren. Wann wird im deutschen Sport über die nächsten vier Jahre bis Peking 2008 beraten und entschieden? Der DSB wird zunächst die Olympischen Spiele auswerten, darüber mit den einzelnen Landessportverbänden beraten und sich anschließend mit den Ländern und Olympiastützpunkten zusammensetzen. Ich rechne nicht vor Ende des Jahres mit konkreten Maßnahmen. Das Interview führte Michael Meyer

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