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Sport: Erst Sachsen, dann Sonne

Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 testet Abwehrspieler David Pallas und Stürmer Amodou Abdullei, kickt morgen in Leipzig und fliegt am Sonntag ins einwöchige Trainingslager an die Türkische Riviera

David Pallas war gestern unübersehbar auf dem Nebenplatz des Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadions. Kein Wunder – der Abwehrspieler mit spanischem und Schweizer Pass war mit seinen 1,69 Metern Körpergröße der deutlich kleinste Spieler beim Training des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03. Der 27-Jährige ist jedoch beileibe kein „No-Name-Kicker“. In der Schweiz, in der er geboren wurde, kickte der Sohn spanischer Eltern ab seinem 13. Lebensjahr beim FC Zürich, 2005 spielte er mit dem FC Thun in der Champion-League-Qualifikation. Anschließend aber verzichtete er auf Champions-League-Gruppenspiele gegen Ajax Amsterdam und Arsenal London. Pallas wechselte nach 150 Partien in der Schweizer Spitzenliga zum VfL Bochum, kickte in 24 Zweitliga-Spielen gegen Rostock, Aachen, Dresden und Aue und stieg mit dem VfL in die 1. Bundesliga auf. Im Sommer 2007 dann wurde sein Vertrag in Bochum nach acht Erstliga-Einsätzen nicht verlängert; seitdem war er vereinslos. „Es hatte sich einfach nichts ergeben – vielleicht klappt es ja jetzt hier in Babelsberg“, sagte der Ex-Profi, der sich in den letzten Monaten beim Schweizer Erstligisten FC Aarau fit gehalten hatte, gestern.

Nach zwei Trainingstagen will Nulldrei-Cheftrainer Dietmar Demuth den rechten Flügelspieler David Pallas morgen im Babelsberger Testspiel beim momentanen Süd-Oberliga-Achten FC Sachsen Leipzig (13 Uhr, Alfred-Kunze-Sportpark) noch einmal unter die Lupe nehmen, ehe über eine Verpflichtung entschieden werden soll. Gleiches gilt für Stürmer Amodou Abdullei, der mit Alex Mehrle den gleichen Spielerberater wie Pallas hat. Der 20-jährige Nigerianer vom in der Oberliga Baden-Württemberg derzeit auf Platz vier stehenden SSV Ulm 1846 wird heute zum Probetraining am Babelsberger Park erwartet. Auf eine Verpflichtung des Dresdners Stefan Süß, der am vergangenen Samstag im Karl-Liebknecht-Stadion gegen Budissa Bautzen (3:0) vorspielte, verzichtete der SVB.

Eine schnelle Entscheidung in den Personalfragen Pallas und Abdullei wird nötig sein, denn schon einen Tag nach der Partie in Sachsen fliegen Babelsbergs Regionalliga-Kicker für eine Woche in die Sonne – an die türkische Riviera. Im Trainingslager Belek – wo derzeit blauer Himmel vorherrscht – wollen die Nulldreier weiter an ihrer Form für die Meisterschafts-Rückrunde feilen. „Nachdem in den letzten zwei Wochen vor allem Ausdauer und Kraftausdauer im Mittelpunkt standen, wollen wir nun auch im spielerischen Bereich vorankommen“, formuliert Trainer Demuth sein Ziel in der Türkei. „Dass wir dort drei Spiele bestreiten können, ist sehr gut.“ Die Babelsberger werden am kommenden Dienstag gegen Arges Pitesti – 2007 Absteiger aus der 1. rumänischen Liga und derzeit Zweitliga- Spitzenreiter – spielen, am 31. Januar gegen den südkoreanischen Klub Youngsei und zwei Tage später gegen Weißrusslands U21-Auswahl.

Die Nulldreier – die sich gestern Abend noch zum gemeinsamen Go-Kart-Fahren in Spandau trafen – werden in der Türkei im „Titanic Beach & Resort“ wohnen; einem Fünf-Sterne-Hotel in Lara zwischen Belek und Antalya, in dem kürzlich auch Bundesligist FC Energie Cottbus logiert hatte. „Das ist eins der besseren Hotels“, weiß Babelsbergs Abwehrspieler Björn Laars, der im Winter 2004 mit dem FC Rot-Weiß Erfurt schon im „Titanic“ war. Und Babelsbergs Rückkehrer Almedin Civa – der ein Jahr später mit dem SV Yesilyurt dort weilte – pflichtet ihm bei: „Auf den Plätzen ganz in der Nähe werden wir gut trainieren können.“

Der SVB wird mit insgesamt 20 Spielern und einer Tonne Wäsche als Gepäck in den Süden düsen. Fest steht schon, dass Martin Neubert seine Rückenbeschwerden daheim auskurieren wird. Ob Dirk Jonelat (Jochbein-Fraktur) und Torwart Sven Roggentin, der gestern mit einer fiebrigen Angina noch das Bett hüten musste, mitreisen können, bedarf ärztlicher Entscheidung. Der SVB und Alex Mehrle werden morgen entscheiden, ob auch David Pallas und Amodou Abdullei mitfliegen.

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