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Landeshauptstadt: Erlebniszukunft

Die Themata GmbH in Babelsberg weiß, wie Alltägliches auch in der Wirtschaft zum Erlebnis wird

Die Themata GmbH in Babelsberg weiß, wie Alltägliches auch in der Wirtschaft zum Erlebnis wird Erlebnisse sind kein einfaches Geschäft. Doch für Norbert Altenhöner liegt in diesem Geschäft die Zukunft. Ob Autokauf, Museumsbesuch, Shoppingtour oder nur einen Kaffee trinken, Alltägliches will und soll erlebt werden. Wer heutzutage gut verkaufen will, der muss sich entsprechend erlebnisreich präsentieren. Und dafür kann die in Babelsberg ansässige Themata-Freizeit- und Erlebniswelten Services GmbH sorgen, deren geschäftsführender Gesellschafter Altenhöner ist. Seit 1999 hat das Unternehmen mit 13 Mitarbeitern in Potsdam seinen Sitz. Im ersten Jahr als deutsche Vertretung einer Innsbrucker Freizeit- und Erlebniswelten GmbH tätig, ist Themata seit 2000 als eigenes Unternehmen auf die Beratung, Konzeption und den Betrieb von Freizeit-, Kultur- und Tourismusanlagen in Deutschland spezialisiert. So berieten Altenhöner und seine Kollegin Sabine Friedrich schon 1999 das Team der 2000 eröffneten VW-Autostadt in Wolfsburg bei den Vorbereitungen. „Wir sind keine typischen Berater“, erklärt Altenhöner. Denn bei Themata sei man bei den Projekten sehr oft vor Ort, um nicht nur Gespräche zu führen, sondern an der Umsetzung auch aktiv mitzuarbeiten. Und so ist Themata noch heute in der Autostadt aktiv, hatte erst im vergangenen Jahr den Austausch der alten gegen neue Dienstkleidung der über 1000 Angestellten koordiniert. Ob Freizeitpark, Großunternehmen, Hotel oder Kulturverein, Themata bietet Hilfe an, wo Veränderungen oder Erneuerungen geplant sind. Doch wie diese Hilfe aussieht, so Altenhöner, das hänge immer von der entsprechenden Zielstellung ab. „Wenn ein Museum mehr Besucher haben will und dementsprechend auch mehr Einnahmen, dann muss das Ausstellungskonzept überdacht werden“, erklärt Altenhöner. Die Museumsexperten vor Ort versuchen oft, so viel Information wie möglich zu vermitteln, um auch ihrem persönlichen Anspruch gerecht zu werden. Doch müsse hier vom Besucher als Kunden aus gedacht werden. „So ein Museumsbesuch soll neugierig machen.“ Ein zweistündiger Rundgang dürfe den Besucher nicht mit Informationen erschlagen. Tieferes Wissen zu vermitteln, sei illusorisch. Hier gelte es für die Spezialisten von Themata oft zwischen den Vorstellungen der Museumsfachleuten und den neuen Maßgaben zu vermitteln. Derzeit ist die Themata GmbH an den Planungen eines Science Centers im thüringischen Oberhausen beteiligt. Ein Themenpark „Gesundheit“, für den 130 Millionen Euro veranschlagt sind. Arbeitsplätze, so Altenhöner, seien hier die Maßgabe. Und so erstellt Themata Machbarkeitsstudien, wird überlegt, welche Anbieter sich vor Ort präsentieren sollen, die auf der einen Seite die Arbeitsplätze und Wirtschaftlichkeit garantieren, auf der anderen Gesundheit für den Besucher und Kunden erlebbar machen. Doch zu oft noch tut man sich in Deutschland mit dem Begriff „Erlebnis“ schwer. „Für Viele geht ein Hauch des Unseriösen davon aus“, erklärt Altenhöner. Was Spaß machen soll, kann in wirtschaftlichen Dingen keinen Anspruch haben. Hier setze das Umdenken erst sehr langsam ein. Die finanziellen Zwänge aber beschleunigen seiner Meinung nach diesen Prozess. Doch was Potsdam betrifft, da hat er bisher fast nur Zurückhaltung erlebt. Obwohl die Stadt erhebliches Potenzial habe. Selbst ein Angebot, die Kulturhauptstadt GmbH bei der Bewerbung zu unterstützen, blieb unbeantwortet. Doch Altenhöner nimmt es gelassen und kommentiert das augenzwinkernd mit dem Propheten, der bekanntlich im eigenen Land nichts gilt. Aber zu tun hat Themata derzeit auch so genug. D. Becker

D. Becker

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