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FESTLICH: Einheitspreis, „Gobbi“, ein Solarkönig und kulturvolle Görlitzer

FESTLICH „Es ist noch nicht alles gelöst. Mit unseren Baumkreuzen kreuzen wir die Probleme dieses Landes an“, sagte Ralf-Uwe Beck aus Kassel, der am Sonntag gemeinsam mit Norbert Scholz den Einheitspreis in der Kategorie „Kultur“auf der Bühne am Deutschlandbild in Empfang nahm.

FESTLICH „Es ist noch nicht alles gelöst. Mit unseren Baumkreuzen kreuzen wir die Probleme dieses Landes an“, sagte Ralf-Uwe Beck aus Kassel, der am Sonntag gemeinsam mit Norbert Scholz den Einheitspreis in der Kategorie „Kultur“auf der Bühne am Deutschlandbild in Empfang nahm. Unternehmer Scholz und Pfarrer Beck hatten 1990 das „Unternehmen Wirtschaft Kunst aus Eisenach“ mit ins Leben gerufen, das an der Bundesstraße 7 zwischen Hessen und Thüringen zwei sich kreuzende Alleen mit Bäume bepflanzte. Die Idee dazu beruhe auf dem Kunst-Konzept von Joseph Beuys, der Baumpflanzungen als lebendigen Prozess sah, an dem sich jeder beteiligen könne. Mittlerweile engagieren sich mehr als 100 ehrenamtliche Helfer aus ganz Deutschland in diesem Projekt. Der Preis, der mit 10 000 Euro dotiert ist, soll in weitere Pflanzungen investiert werden. Bisher sind auf einer Strecke von 20 Kilometern 1200 Bäume gepflanzt worden. „Auf der Allee zwischen Kassel und Eisenach sind noch 50 Kilometer zu bewältigen“, kündigte Norbert Scholz an. Kasa * * * Zwölf Zentimeter fehlen, sonst wäre der „Gobbi“ ein Auto fast wie aus einem Guss. Während der Einheitsfeier stand das Zwitter-Automobil – halb Volkswagen, halb Trabant – hinter dem Filmmuseum. Und: der „Gobbi“ wartet. Auf seinen Verkauf nämlich. Er ist bei „eBay Motors“ schon in einer Hilfe-Aktionsliste zu finden – das Geld aus seiner Versteigerung geht an das deutsch-deutsche Jugend-Projekt Hausneudorf eV. in der Uckermark. Das Startgebot ist ein Euro. „Wir dachten, dass dieses Automobil eine schöne Sache für den Gedanken der deutschen Einheit ist“, sagt Standbetreuerin Claudia Schock. HK * * * Nicht der Sonnenkönig, sondern der „7. Brandenburger Solarkönig“ wurde vom Fachverbände „Sanitär, Heizung, Klempner, Klima“ (SHK) mit einem Preis geehrt. Mit 17 installierten Solaranlagen innerhalb eines Jahres ging der Obermeister der Innung Ostprignitz-Ruppin, Dieter Herrmann, als Sieger mit zwei weiteren Platzierten und aus 600 Mitbewerbern hervor. „Mit Dieter Herrmann wird in diesem Jahr ein engagierter Handwerksmeister Solarkönig, der sich die Ausbildung junger Menschen zur Firmenphilosophie gemacht hat“, sagte Landesinnungsmeister Wilfried Frohberg. Der Betrieb aus Dabergotz bei Neuruppin beschäftigt 17 Mitarbeiter und vier Auszubildende. Alternative Energien sind mittlerweile ein ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor aus Brandenburg. Vor 14 Jahren seien brandenburgische Betriebe noch belächelt worden, wenn sie sich auf diesen Handwerksbereich spezialisierten, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck in seiner Laudatio auf der Brandenburg-Bühne am Neuen Markt, „heute kann Brandenburg sich mit Fug und Recht ein Land erneuerbarer Energien nennen“. Angesichts der steigenden Öl- und Gaspreise habe die Solar-Branche gute Zuwachschancen, behaupteten Ministerpräsident und Landesinnungsmeister gleichermaßen.KaSa * * * Schadenfreude war bei den Görlitzern nicht vorhanden, als sie zum Bürgerfest nach Potsdam kamen. Immerhin sind die „Ossis unter den Ossis“ – Görlitz ist die östlichste Stadt überhaupt – noch im Rennen um den Titel „Kulturhauptstadt 2010“, im Gegensatz zu Potsdam. „Was sicherlich daran liegt, dass wir nicht nur damit werben, was wir haben sondern was wir noch machen wollen“, erklärte Kai Grebasch, Pressesprecher der Görlitzer Kulturhauptstadt-Initiative. Doch ein kleiner Seitenhieb auf Potsdam? „Naja, mit Sanssouci hätte man gar nicht erst anfangen sollen“, glaubt Sprecher Grebasch. Doch ein Gutes habe der Besuch in Potsdam, erkannte der Görlitzer: „Viele wissen ziemlich genau, worum es geht und fragen tiefgründig.“ KG

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