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Sport: Die Mission des René Tretschok

Babelsbergs Neuzugang trainiert seit gestern mit Nulldrei für die Rückrunde / Yesilyurt-Stürmer wird getestet

Babelsbergs Neuzugang trainiert seit gestern mit Nulldrei für die Rückrunde / Yesilyurt-Stürmer wird getestet Der neue Star des SV Babelsberg 03 war früher da. Eigentlich schon am Vormittag. Doch weil der offizielle Trainingsstart für die Oberliga-Rückrunde erst am späten Nachmittag erfolgte, schwitzte Neuzugang René Tretschok vorab mit seinem alten Bekannten Jörg Schwanke und Yuzuru Okuyama schonmal im Phönix- Sportstudio, ehe es in der abendlichen Dunkelheit zum ersten Training mit der Mannschaft auf den von Tiefstrahlern beleuchteten Hartplatz des Karl-Liebknecht-Stadions ging. „Konkurrenz belebt das Geschäft, und René passt sowohl menschlich als auch sportlich sehr in unsere Mannschaft“, erläuterte Nulldrei-Trainer Peter Ränke zu seiner Neuverpflichtung. „Durch ihn werden unsere jungen Spieler viel Rat und Hilfe erhalten.“ Ränke sieht den 36-jährigen Ex-Prof – der einst mit Borussia Dortmund Champions-League-, Weltpokal- und UEFA-Cup-Sieger wurde und die Erfahrung aus 180 Erstligaspielen mit 23 Toren für Dortmund, den 1. FC Köln und Hertha BSC sowie 26 Zweitligaspielen für Tennis Borussia Berlin mitbringt – in seinem Konzept „als eine Art Libero vor oder hinter der Abwehr“, wie es Tetschok schon zuletzt bei den Amateuren von Hertha BSC praktizierte. Der bisherige etatmäßige Abwehrchef Björn Laars – wieder von seiner Rippenprellung genesen – könnte dafür auf die Seite oder weiter nach vorn rücken. Ränke: „Björn hat während seiner Zeit bei Rot-Weiß Erfurt einen der Manndeckerpositionen bekleidet und könnte auch weiter vorn eingesetzt werden. Mit seinen Möglichkeiten kann er der Mannschaft im Spiel nach vorn viel mehr geben als bisher geschehen.“ Genau darin sieht auch René Tretschok eine seiner Stärken. „Ich war nie auf die Abwehr oder das defensive Mittelfeld festgelegt, sondern habe in Dortmund auch im Sturm gespielt“, erklärte er. Und: „Ich bin hier, um die Mission Aufstieg verwirklichen zu helfen, wobei ich mich in eine intakte Mannschaft eingliedern will. Sollte es Babelsberg im Sommer schaffen, sehe ich meine Mission als erfüllt an. Die Regionalliga reizt mich nicht mehr.“ Just aus diesem Grund hatte er, nachdem er im Frühjahr 2004 maßgeblich zum Aufstieg der Hertha-Amateure beigetragen hatte, im Oktober letzten Jahres seinen ursprünglich bis 2005 verlängerten Vertrag bei Hertha BSC aufgelöst. Der Aufwand in dieser Saison für die Regionalliga ist ihm zu hoch. Daher will er sich, sollte Nulldrei der Sprung in die Drittklassigkeit schaffen, vor allem um Babelsbergs Nachwuchs kümmern. Seine Erfahrungen – auch gespeist aus seiner Fußball-Schule, die er bereits 1996 als Standbein für die Zeit nach seiner Profikarriere aufbaute – will er schon jetzt dem Verein zur Verfügung stellen. Vor allem aber will er nun dem SVB auf dem Fußballplatz helfen. „In den nächsten drei, vier Wochen muss ich mich richtig fit machen, das andere verlernt man nicht“, meinte der Schwarzschopf, ehe er mit 17 weiteren Kickern über die Waage ging. Pro Kilo Übergewicht gegenüber dem Wiegen vor Weihnachten drohten zehn Euro Strafe, und nur ein Spieler muss einen Zehner zahlen. Zu den gestern Übenden gehörte mit Özcan Yakut auch ein 25-jähriger Stürmer des Liga-Kontrahenten SV Yesilyurt, der in den kommenden zehn Tagen zum Probetraining am Babelsberger Park weilt. „Anschließend entscheiden wir, ob er verpflichtet wird“, erklärte Ränke. „Ansonsten sind wir noch ein bisschen auf der Suche.“ Während für Yakut beim SVB alles neu ist, fand René Tretschok mit Jörg Schwanke, Hendryk Lau, Patrick Moritz und Steffen Lauser bereits alte Bekannte vor. Lauser, der ein halbes Jahr mit Tretschok trainierte und spielte, ist regelrecht begeistert von dessen Kommen. „Ein sensationeller Spieler und ein Riesentyp mit Super-Auge, von dem man noch viel lernen kann.“ Und auch Schwanke, selbst ein gestandener Ex- Profi, wirkte gestern fast euphorisch: „Ein hervorragender und menschlich sensationellere Mann.“ Zur schweren Rückrunde sagte Schwanke nur: „Einfache Aufgaben sind langweilig “

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