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Sport: „Das Ziel ist klar“

Hanka Kupfernagel will in Kleinmachnow den Titel holen – dann geht“s zur WM

Hanka Kupfernagel will in Kleinmachnow den Titel holen – dann geht“s zur WM Bei den nationalen Radcross-Titelkämpfen in Kleinmachnow geht am Wochenende auch die amtierende Europameisterin Hanka Kupfernagel aus Werder (Havel) an den Start. Und dies mit einem klaren Ziel: In heimischen Gefilden will die 30-Jährige den Titel holen. Frau Kupfernagel, ein sehr erfolgreiches Jahr 2004 liegt hinter Ihnen. Waren Sie denn selbst mit dem Verlauf der bisherigen Saison zufrieden? Ja, absolut. In Belgien konnte ich meinen EM-Titel verteidigen, und das habe ich in dieser Form eigentlich gar nicht erwartet. Auf dem Brauhausberg wurde ich außerdem Brandenburgische Cross-Meisterin. Beim dritten Weltcup der Saison gab es dann am 28. Dezember im belgischen Hofstade den ersten Sieg, einen Tag später den zweiten Platz, und auch das Silvester-Crossrennen in Herford konnte ich für mich entscheiden. Drei schwere Rennen also, wonach ich das neue Jahr eher ruhiger angehen ließ. Ich habe ein Rennen in der Nähe von Osnabrück abgesagt und lieber in Werder und Berlin trainiert. Am Wochenende stehen in Kleinmachnow die nationalen Radcross-Titelkämpfe an. Sie kennen die Kiebitzberge. Für Sie als Deutschlands beste Querfeldeinfahrerin ist das eine leichte Aufgabe, oder? Nein, ganz und gar nicht. Die Strecke ist gerade durch den Sand technisch sehr anspruchsvoll. Für die Zuschauer sind die Kiebitzberge jedoch auch sehr interessant. Wie eine in den Sand gezeichnete Blume stellt sich die Strecke dar, und sie kann genau eingesehen werden. Die Streckenführung ist außerdem geändert worden, aber das schaue ich mir selbst erst am Mittwoch an. Auf jeden Fall nehme ich die Deutschen Meisterschaften sehr ernst. Ich will in Kleinmachnow unbedingt gewinnen. Das Rennen ist aber auch ein kleines Mosaiksteinchen auf dem Weg zu den Weltmeisterschaften. Wo sehen Sie für sich die stärkste Konkurrenz? Gerade aus dem Mountainbike-Lager sind viele Fahrerinnen aufs Cross-Rad umgestiegen. In Kleinmachnow wird es ein Duell mit Sabine Spitz geben, die 2003 Weltmeisterin auf dem Mountainbike wurde. Und dann habe ich ja auch noch eine Rechnung mit Birgit Hollmann offen, die mir vor zwei Jahren in den Kiebitzbergen den Titel weg nahm nachdem ich gestürzt war. Für immer mehr Mountainbike-Fahrerinnen ist Cross im Winter eine gute Alternative, um sich andere Impulse zu holen. Nach Kleinmachnow stehen in diesem Monat dann die Weltmeisterschaften im saarländischen Sankt Wendel an. Wie laufen die Vorbereitungen dafür und was haben Sie sich vorgenommen? Ich gehe auf alle Fälle gut vorbereitet zur WM, davor stehen noch Weltcup-Rennen in Frankreich und Holland an. Ich werde außerdem im Schwarzwald trainieren und mich in Sankt Wendel vor Ort auf die WM vorbereiten. Mein Ziel ist klar – ich will Weltmeisterin werden, und dafür werde ich hundert Prozent geben. An diesem Tag muss alles stimmen, die Tagesform und auch das Material. Die Materialfrage, aber auch das zu absolvierende Pensum – ohne ein gutes Sponsoring ist das nicht zu schaffen. Ist die Unterstützung dort gesichert? Ja, mit meinem Fahrradhersteller Focus bin ich sehr zufrieden. Der stellt das Team und die Räder, von denen ich immer mindestens drei brauche. Als Mechaniker arbeitet inzwischen auch mein ehemaliger Schulfreund Daniel Resch. Ein harter Job, den er da macht. Zwei Stunden vor und nach den Wettkämpfen hat er zu tun. Und mein Freund und Trainer Mike Kluge gibt viele seiner Radsporterfahrungen an mich weiter. Wird denn die Bahn zukünftig noch eine Rolle für Sie spielen oder konzentrieren Sie sich voll aufs Querfeldeinfahren? Auf die Bahn geht“s erst einmal nicht mehr. Das alles ist kaum noch zu kombinieren. Ohne große Vorbereitung könnte ich zwar unter die ersten zehn kommen, an die Spitze gelangt man so jedoch nicht. Vielleicht denke ich am Jahresende anders, vorerst stehen aber Cross und die Straßenrennen mit dem Team Vlaanderen t-interim an. Welche Highlights hält dieses Jahr denn außer der WM noch bereit? Ich konzentriere mich erst einmal voll auf die WM, danach stehen noch einige Rennen in Holland und Belgien an, und ab Ende März wird wieder auf der Straße gefahren. Zuvor fahre ich aber in den Urlaub. Der Flieger nach Südafrika ist schon gebucht, und die Sonne habe ich mir nach dem Winter bestimmt verdient. Das Interview führte Henner Mallwitz

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