zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Böhmisches Weberfest vom 4. bis 6. Juni

II. Böhmischer Neujahrsempfang / Zwei Kneipennächte in diesem Jahr in Babelsberg

II. Böhmischer Neujahrsempfang / Zwei Kneipennächte in diesem Jahr in Babelsberg Von Michael Erbach Natürlich – auch in diesem Jahr wird es ein Weberfest geben: Vom 4. bis 6. Juni wird auf dem Weberplatz wieder das bunte Treiben in historischer Kulisse stattfinden. Sponsoren des Volksfestes und Freunde Babelsbergs trafen sich am Dienstagabend zum II. Böhmischen Neujahrsempfang in den Räumen des Stadtkontors. Der Ort war mit Bedacht gewählt, denn der Sanierungsträger versteht sich, so Geschäftsführer Rainer Baatz, längst nicht mehr nur als Stadtteil-Entwickler, sondern will mit dabei sein, wenn es darum geht, die Häuser, Straßen und Plätze mit Leben zu erfüllen. So wird es in Babelsberg auch in diesem Jahr wieder zwei Kneipennächte geben. Wie sehr sich der Stadtteil Babelsberg in den letzen 80 Jahren, insbesondere aber in den Jahren seit der Wende verändert hat, das zeigte ein Dia-Vortrag so anschaulich, dass viele der Anwesenden, Vertreter von Wirtschaft, Politik und Kultur, oft ihr Erstaunen nicht verbergen konnten. Ob Karl-Liebknecht-Straße, Weberplatz, Siemensstraße, Alt Nowawes, Plantagenstraße – Babelsberg hat sein Gesicht so sehr gewandelt, dass manche Gäste des Abends sogar Schwierigkeiten hatten, bei der Alt-Neu-Fotoshow die früheren Plätze wiederzuerkennen. Eifrigster Zwischenrufer war Pfarrer Stefan Flade, dem der Stolz auf sein Babelsberg ins Gesicht geschrieben stand. Er mahnte auch die Mitarbeiterinnen des Stadtkontors, die den Bildwerfer bedienten: „Nicht so schnell, wir wollen doch genießen.“ Dass am Ende des Dia-Vortrags auch unsanierte Gebäude und leer stehende Gewerberäume zu sehen waren, zeigte zugleich, dass auch in Babelsberg noch Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind. Doch Baatz konnte sogleich auch drei neue Positivmeldungen verkünden: Durch die Umschichtung von Haushaltsmitteln konnte noch vor Weihnachten die Fortführung der Baumaßnahmen in der Großbeerenstraße für 2004 abgesichert werden. Im noch nicht vorhandenen Theodor-Hoppe-Weg nahe dem Kino „Thalia“– hier war ursprünglich die so genannte Webergasse mit Gewerbe und Wohnen geplant – wurden vor kurzem zehn Grundstücke an Selbstnutzer verkauft. Dort werden Wohnhäuser entstehen. Und: Eines der hässlichen Eckhäuser gegenüber dem Alten Rathaus wird ab 2005 saniert. Landtagspräsident Herbert Knoblich, der auch schon beim I. Böhmischen Neujahrsempfang im vergangenen Jahr herzliche Worte für die Babelsberger fand, geizte auch am Dienstagsabend nicht mit Lob. „Wie sich hier Gemeinschaften finden, um etwas für das Gemeinwohl zu tun, so wunderbar atmosphärisch und familiär – das gibt es so in Potsdam nicht.“ Er wird sich weiter für Babelsberg einsetzen, so wie das Weberfest auch 2004 wieder mit zahlreicher Unterstützung rechnen kann. Nicht umsonst war auch eine Vertreterin des tschechischen Kulturzentrums anwesend. Pfarrer Flade hofft indes, dass er nicht noch einmal so aushelfen muss, wie vor acht Jahren. Da war Vaclav Bilek, der Schweinefleisch, Knödel und Palatschinken auf dem Weberfest angeboten hatte, schon nach relativ kurzer Zeit das Essen ausgegangen. Wenigstens Palatschinken gab es dann noch: Flade hatte dafür die Eier von einer Tankstelle besorgt.

Michael Erbach

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false