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Landeshauptstadt: Beim Matt kullern die Tränen

In der Zeppelin-Grundschule fand die fünfte Schach-Stadtmeisterschaft statt

In der Zeppelin-Grundschule fand die fünfte Schach-Stadtmeisterschaft statt Potsdam-West – Die Kinder in der Zeppelin-Grundschule schauen konzentriert auf ihre weiß-schwarz karierten Bretter. Während die Uhr läuft, sind außer dem Schieben der Figuren und einem gelegentlichen Ächzer kaum Geräusche zu hören. Wenn jemand etwas zu sagen hat, darf er nur leise flüstern. „Schach ist eine Kombination zwischen Sport, Kunst und Wissenschaft“, sagt Thomas Heinze vom USV Potsdam. Der Verein veranstaltet an diesem Wochenende gemeinsam mit dem Potsdamer SV Mitte die fünften offenen Meisterschaften für Kinder und Jugendliche im Schach. 52 Kinder und Jugendliche nehmen an dem Wettkampf teil. „Es ist wichtig, dass die Kinder nicht nur im Training spielen, sondern auch die Möglichkeit erhalten, sich in einem richtigen Zweikampf zu bewähren“, sagt Erhard Bernhöft vom SV Mitte. Der Lehrer leitet unter anderem das Wahlpflichtfach Schach an der Zeppelin-Schule. Dass ein Zweikampf auf dem Brett wider Erwarten sehr emotional ausfallen kann, ist nicht nur an den gelegentlichen Jubelrufen der Kinder zu erkennen. Thomas Heinze eilt sofort in den Halloween-geschmückten Flur, um einen Zwölfjährigen wegen seines verlorenen Kampfes zu trösten. „Ja, auch bei den Jungs kullert mal eine Träne, wenn sie Matt gesetzt werden“, sagt der Veranstalter. Ebenso wie sein Kollege spricht er sehr liebevoll von dem Sport. Es sei diese Mann-gegen-Mann-Situation, die immer wieder fasziniere. Fast zärtlich gehen auch die Kinder mit den Figuren um. So formt ein Junge mit den geschlagenen Pferden und Bauern eine geschwungene Linie, während seine Gegnerin mit ihrer Beute ein burgähnliches Rund bildet. Schachkunst – nicht nur auf dem Brett. Marion Schulz

Marion Schulz

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