zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Behinderte bleiben am Ball

Beirat will sich für Aufzüge und Parkplätze einsetzen

Beirat will sich für Aufzüge und Parkplätze einsetzen Der Behindertenbeirat, der gestern zu seiner zweiten Sitzung im Haus der Begegnung zusammentrat, will sich dafür einsetzen, dass die Stadt- und Landesbibliothek sowie die Kulturhäuser Altes Rathaus und Babelsberg von Rollstuhlfahrern genutzt werden können. „Wir sollten am Ball bleiben“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Maik Franke. Die fehlenden Aufzüge in den genannten Kultureinrichtungen sind nicht zum ersten Mal Gegenstand der Kritik. Doch immer wieder schob die Verwaltung technische und finanzielle Gründe vor. Der neue Behindertenbeirat, deren neun Mitglieder erstmals im November 2004 gewählt wurden, will sich jetzt mit mehr Nachdruck insbesondere für die Zugänglichkeit der Bibliothek für mobilitätsbehinderte Menschen einsetzen. Vorsitzender Harald Haase will zu diesem Zweck das Gespräch mit der Beigeordneten für Stadtentwicklung und Bauen suchen, um sich über den geplanten Umbau der Bibliothek informieren zu lassen. „Behinderte brauchen den Zugang zu kulturellen Veranstaltungen, wollen selbst im Katalog einer Bibliothek blättern oder am Kunstzirkel teilnehmen, das ist für sie genauso wichtig wie das Essen“, formulierte Brunhilde Lemche, die als Gast an der Sitzung teilnahm, vom Rollstuhl aus das Anliegen von Menschen mit einem ähnlichem Schicksal wie dem ihren. Der Behindertenbeirat, der mit seiner praktischen Arbeit erst beginnt, hat naturgemäß zunächst eine Reihe von organisatorischen Dingen zu tun: Protokollführer bestimmen, Kassenwart wählen und ein gewissen Arbeitsprogramm festlegen. Dabei steckt der Teufel oft im Detail. So erwies es sich als schwierig oder gar unmöglich, für den Beirat ein Geschäftskonto zu eröffnen, um den von der Stadt zugesagten Jahresetat in Höhe von tausend Euro sicher zu verwahren. Dieser kleine Haushalt dient dazu, die Büromaterialien und Telefongebühren zu bezahlen und den geplanten Internetauftritt zu finanzieren. Für den Internet-Auftritt ist Ausschussmitglied Rolf Gutsche zuständig. Wenn die Seiten fertig sind, sollen sie unter der bekannten Internet-Stadt-Adresse www.potsdam.de zugänglich sein. Jürgen Becker, der für den Potsdamer Behindertenverband in den Ausschuss gewählt wurde, stellte Untersuchungen über die Parksituation für Behinderte dar. Obwohl in Potsdam bereits viel auf diesem Sektor geschehen ist, gibt es manche Defizite. Dazu gehört unter anderem aus der Sicht der Rollstuhlfahrer das „ungeschnittene“, das heißt holperige Pflaster in den Seitenstraßen der Brandenburger Straße oder in der Hegelallee sowie die fehlenden Behindertenparkplätze vor den Sparkassenfilialen Luisenplatz und Nansenstraße. In Tiefgaragen ist die Anordnung der Stellplätze oft ungünstig. Zum Beispiel befinden sich die Behindertenparkplätze im Marktcenter am Eingang des Parkhauses und die Rollstuhlfahrer müssen mühselig die ganze Halle durchqueren, um zum Eingang des Marktes zu gelangen. Diese und ähnliche Probleme will der Beirat lösen helfen. Günter Schenke

Günter Schenke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false