zum Hauptinhalt

Sport: Aus dem Hai-Käfig nach Berlin

Ein Potsdamer Quartett startet am Wochenende beim „arena worldcup“ auf der Kurzbahn

Ein Potsdamer Quartett startet am Wochenende beim „arena worldcup“ auf der Kurzbahn Einem Vier-Meter-Hai schauten Potsdams Schwimmer Jana Henke und Toni Helbig kürzlich in die Augen. „Und ich gebe zu, dass wir beide doch ein bisschen Angst hatten“, gestand Helbig jetzt nach seiner Rückkehr aus dem Schwimmverbands-Trainingslager im südafrikanischen Kapstadt. Dort nahmen die beiden OSC-Athleten gemeinsam mit weiteren deutschen Schwimmern an einer Hai-Safari teil. „Wir sind mit einem Boot raus in eines der haifischreichsten Gebiete der Welt gefahren und dann im Käfig getaucht“, erzählte der 21-Jährige. „Da schwammen dann lauter Haie um uns rum. Einer war schon drei, vier Meter lang.“ Im Vordergrund stand in den zwei Wochen im warmen Südafrika aber das Training, „und da habe ich vor allem Kilometer gemacht, etwa acht bis neun pro Tag“, erklärte Helbig. „Schließlich will ich mich ja so gut wie möglich auf die Deutschen Meisterschaften vorbereiten, bei denen es um die Olympia-Fahrkarten geht.“ Dass er deshalb in diesem Jahr noch an keinem Kurzbahn-Weltcup teilgenommen habe, sei zweitrangig, meinte der Sportsoldat. „Die Olympia-Vorbereitung ist wichtiger.“ Am kommenden Wochenende aber wird er beim 23. „arena worldcup 2004“ in Berlin auf der Kurzbahn starten, denn der Wettstreit mit Schwimmern aus 42 Nationen (Rekord-Meldeergebnis) – 16 aktuelle Kurz- und Langbahn-Europameister, 18 Weltmeister der letzten Jahre, sieben aktuelle Weltrekordler – ist eine Pflichtveranstaltung für die deutschen Schwimmer. Helbig schwimmt am Sonnabend die 100 und tags darauf die 50 m Rücken. „Ich muss abwarten, was dabei herauskommt, denn nach dem Trainingslager bin ich noch nicht wieder so spritzig“, sagte der Potsdamer, der gestern ein Kamerateam von RBB Brandenburg für ein Porträt über sich zu Gast hatte – im Training, auf seinem Zimmer im Luftschiffhafen und beim Üben mit einer Kindergruppe. „Ich will den C-Trainerschein machen und betreue deshalb jetzt Dritt- und Viertklässler mit“, erzählte er dazu. Auch Jana Henke wird in Berlin zweimal starten – über 400 und 800 m Freistil. Die 30-Jährige düste von Kapstadt via Flughafen Tegel gleich weiter zum Ski-Konditionstraining nach Madesimo in Norditalien. „Ich werde sie erst in Berlin beim Einschwimmen wieder sehen“, meinte ihr Heimtrainer Rainer Welke. „Sie wird den Weltcup aus dem vollen Training heraus absolvieren.“ Eine internationale Einsatzchance erhalten vom Bundesstützpunkt Potsdam auch Susann Kasper (Einheit Rathenow) über 100 und 200 m Freistil sowie Franziska Schreiber (OSC Potsdam) über 50 m Schmetterling und 100 m Rücken. Auf der Rückenstrecke könnte die 15-jährige, die sich nach Pfeifferschem Drüsenfieber wieder mit ordentlichen Leistungen zurückmelden will, auf Franziska van Almsick treffen. Der Berliner Star erklärte kürzlich, Angst vor Fischen zu haben. „Die habe ich nicht“, meint Toni Helbig. Als jemand in Kapstadt am Strand vorm Hotel der DSV-Schwimmer einen Anderthalb-Meter-Hai an der Angel hatte, „bin ich da aber nicht baden gegangen.“ Michael Meyer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false