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Wetterwarnung für Ostdeutschland: Sturm trifft Brandenburg

Am Freitag muss sich Brandenburg auf Regen, Gewitter und orkanartige Böen bis zu Windstärke 11 einstellen. Die A 11 wurde voll gesperrt, eine Grundschule musste evakuiert werden.

Potsdam/Berlin - Kein gemütlicher Start ins Wochenende: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte bereits am Freitagmorgen vor starken Sturmböen und Orkanböen, dazu sollte es Gewitter und starken Regen geben. Schon am Donnerstag war der Wind zu spüren, am Freitagnachmittag schlug der Wind zu, mit Folgen für Berlin und Brandenburg.

Ein Überblick:

S-Bahn-Verkehr unterbrochen

In Berlin sind Bäume auf S-Bahn-Gleise gestürzt. Auf zwei Streckenabschnitten wurde der Zugverkehr am Freitagnachmittag unterbrochen. Außerdem gibt es Problem im Brandenburger Regionalverkehr. In Berlin fährt am Nachmittag zwischen den Stationen Birkenwerder und Oranienburg (S1) sowie Olympiastadion und Pichelsberg (S5) keine S-Bahn, sagte ein Sprecher der S-Bahn. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet.

In Brandenburg können zwischen Kremmen und Neuruppin keine Züge fahren, nachdem Teile eines Baums auf einen Zug krachten. Es sei nichts Schwerwiegendes passiert, sagte ein Bahnsprecher. Nur ein Gleis ist zwischen Eberwalde und Biesenthal für den Zugverkehr benutzbar.

A 11 gesperrt

Der Sturm machte sich auch im Barnim bemerkbar: Mehrere Bäume stürzten laut Polizei auf Straßen, so dass die Autobahn 11 zwischen Anschlussstellen Pfingstberg und Joachimsthal voll gesperrt werden musste. Es bildeten sich mehrere Kilometer lange Staus in beiden Richtungen. Der ADAC riet, am Wochenende in Berlin und Brandenburg auf das Autofahren zu verzichten.

Schlösserparks sind geschlossen

Die Schlösserstiftung teilte am Freitagnachmittag mit, dass die Gärten und Parks der Stiftung seit dem Nachmittag wegen des Sturms bis zur amtlichen Entwarnung geschlossen werden. In den märkischen Schlössern und Parks (Rheinsberg, Paretz, Caputh, Oranienburg, Königs Wusterhausen) kann es ebenfalls zu unwetterbedingten Schließungen kommen.

Grundschuldach abgedeckt

In Prenzlau wurde das Dach einer Grundschule vom heftigen Sturm abgedeckt. Die Schule in Prenzlau musste evakuiert werden, wie die Polizei mitteilte. Nach Stadtangaben waren zum Zeitpunkt des Sturms rund 300 Kinder in dem Gebäude. Eine Polizeisprecherin sagte: "Alle Schüler sind unverletzt aus dem Gebäude gebracht worden", sagte eine Polizeisprecherin.

Feuerwehr im Dauereinsatz

Die Berliner Feuerwehr ist wegen des stürmischen Wetters im Ausnahmezustand. "Seit dem Mittag haben wir schon um die 100 Einsätze gehabt", sagte ein Sprecher. Grund seien durch den starken Wind abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume auf Straßen sowie abgedeckte Dächer. Mittlerweile gingen so viele Notrufe wegen des Wetters ein, dass zunächst nur auf die schwersten Fälle reagiert werden könne.

Neujahrsempfang in Eberswalde fällt aus

Die Stadt Eberswalde im selben Landkreis sagte ihren Neujahrsempfang für Samstag ab. Der DWD habe dazu geraten, sagte eine Stadtsprecherin am Freitag. Die Bürgerfeier war im Freien auf einer Wiese in der Nähe der Hochschule geplant. Dazu sollte es auch eine Open-Air-Bühne geben.

Decke vom Supermarkt eingestürzt

Während des Unwetters über Brandenburg ist in einem Supermarkt in Beeskow (Oder-Spree) die Decke eingestürzt. Dabei sei eine Person verletzt worden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Brandenburg am Freitag. Das genaue Ausmaß des Unglücks war zunächst nicht bekannt. Die Anfahrt der Polizei werde durch umgestürzte Bäume behindert, sagte der Sprecher.

Hertha-Training abgebrochen

Wegen des heftigen Unwetters ist das Training des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC am Freitagnachmittag vorzeitig abgebrochen worden. "Eigentlich wollten wir ganz normal trainieren, doch das ist bei diesen Bedingungen nicht möglich", sagte Trainer Jos Luhukay. Bei starkem Regen und Sturmböen ließ der niederländische Coach seine Spieler lediglich 45 Minuten lang laufen, ehe die Mannschaft den Schenckendorffplatz fluchtartig wieder verließ.

Der Deutsche Wetterdienst warnte auch für Samstag vor schweren Sturmböen. Vereinzelt seien orkanartige Böen mit bis zu 115 Stundenkilometern möglich. (PNN/dpa)

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