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Brandenburg: Mehr Marketing, mehr eigene Erträge

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten mit erfolgreicher Bilanz / Dieses Jahr kein Park-Eintrittsgeld

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten mit erfolgreicher Bilanz / Dieses Jahr kein Park-Eintrittsgeld Potsdam/Berlin - Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) will ihre Erträge erhöhen. Dazu sollen ein besseres Marketing und Eintrittsgeld in die Schlossparks dienen. Der Generaldirektor der Stiftung, Prof. Hartmut Dorgerloh, konnte auf einer Bilanzpressekonferenz gestern im Schloss Charlottenburg zwar eine erfolgreiche Bilanz mit steigenden Besucherzahlen und erheblichen Fortschritten bei der Bewahrung des preußischen Erbes vorweisen, sprach aber gleichzeitig von einer „Unterfinanzierung“, die das Bundesamt für Verwaltung bestätigt habe. Um das Marketing anzukurbeln, gibt es eigens eine neue Abteilung, der Tilmann von Stockhausen als Leiter vorsteht. „Wir müssen die vielen Potenziale, die wir haben, besser erschließen“, sagt Dorgerloh und fügt im selben Atemzug hinzu: „ ohne die Erhaltung der Substanz aus dem Auge zu verlieren.“ Über den Park-Eintritt will der Stiftungsrat am 17. Februar beraten und entscheiden. „Ich bin dafür, dass die Besucher einen finanziellen Beitrag zur Erhaltung der Anlagen leisten müssen“, äußerte der Generaldirektor seine persönliche Meinung. Und: „Wir müssen doch fragen, warum die Berliner in Britz Eintritt zahlen und nicht im Park Charlottenburg.“ Ein Inkrafttreten der Eintrittsregelung noch in diesem Jahr schließt Dorgerloh aber aus. Im Jahre 2004 betrugen die SPSG-Einnahmen 45,1 Millionen Euro. Der Löwenanteil stammt aus Zuschüssen des Bundes sowie der Länder Brandenburg und Berlin. 11,7 Millionen Euro stammen aus eigenen Erträgen und 1,9 Millionen Euro aus Spenden. Letztere sind im vergangenen Jahr drastisch zurückgegangen. In den zehn Jahren ihres Bestehens verzeichnete die Stiftung zwanzig Millionen Besucher in ihren 35 Museumshäusern. Allein im vergangenen Jahr fanden 30000 Schlossführungen und 20000 Führungen von Besuchergruppen, die mehrere Museen aufsuchten, statt. Um 2,2 Prozent stiegen die Besucherzahlen insgesamt an, was vor allem dem Ansturm auf die Berliner Museen zu verdanken ist. Im Land Brandenburg blieben mit 1,5 Millionen die Besucherzahlen gleich. In Potsdam gingen sie sogar um 1,6 Prozent zurück. Letzteres erklärt Dorgerloh mit dem 2004 erstmals komplett geschlossenen Schloss Babelsberg. Das Jahr 2005 ist schwerpunktmäßig dem 300-jährigen Jubiläum des Schlosses Charlottenburg gewidmet. Vor 300 Jahren wurde Lietzenburg nach Königin Sophie Charlotte in Charlottenburg umbenannt. Dieses Jubiläum nimmt der heutige Berliner Stadtteil zum Anlass für ein 300 Veranstaltungen umfassendes Festprogramm. Sein Mittelpunkt wird der 1699 eingeweihte Wohnsitz der 1705 verstorbenen Königin, Schloss Charlottenburg, sein. Darauf konzentriert auch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in diesem Jahr ihre Ausstellungen, Konzerte und Feste. Wie Generaldirektor Dorgerloh gestern weiter mitteilte, zählt dazu ein dreitägiges Schlossgartenfest. Auch die diesjährige Hauptausstellung der Stiftung findet im Schloss Charlottenburg statt. Dafür wurde das Thema „Die Kaiser und die Macht der Medien“ gewählt. Präsentiert wird auch das Hohenzollernmuseum, dessen Wiedereinrichtung geplant, aber erst nach Beilegung des zurzeit im Hause Hohenzollern ausgetragenen Erbstreites möglich ist. Wie Schlösserdirektor Dr. Burkhard Göres PNN gegenüber erläuterte, wurde das Thema auch deshalb gewählt, weil zur Bau- und Rekonstruktionsgeschichte des Schlosses selbst und zur Person Sophie Charlottes in den letzten Jahren bereits Ausstellungen stattgefunden haben. Die Musikfestspiele in Sanssouci vom 10. bis 26. Juni lassen sich ebenfalls von Königin Sophie Charlotte inspirieren und stehen unter dem Motto „Frau musica“. Fortgesetzt werden die bekannten Konzertreihen, wobei die Charlottenburger Schlosskonzerte diesmal Werken des Hohenzollernprinzen Louis Ferdinand (1770-1806) gewidmet sind.

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