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Brandenburg: Haus durch Explosion zerstört: Mieter steht unter Verdacht

Berlin - Kurz vor fünf Uhr knallte es. Die Wände zitterten.

Berlin - Kurz vor fünf Uhr knallte es. Die Wände zitterten. Nur wenige Sekunden später ist durch die Gasexplosion von dem Hinterhaus in der Deulstraße 14 in Berlin-Oberschöneweide nur noch eine Ruine übrig. Die linke Vorderfront ist samt den dahinter liegenden Räumen weggesprengt. Zwei Bewohner wurden verletzt: Der 45-jährige Walter K. erlitt schwere Verbrennungen am Kopf und schwebt in Lebensgefahr. Da er einen Abschiedsbrief dabei hatte, steht er im Verdacht, die Explosion vorsätzlich verursacht zu haben, hieß es bei der Polizei. Wie die Explosion ausgelöst wurde, sei allerdings noch unklar. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob gegen den Mann Haftbefehl erlassen wird. Die Kripo ermittelt. Eine 63-jährige Mieterin wurde im Krankenhaus mit leichteren Hand- und Beinverletzungen behandelt. 16 weitere Bewohner blieben unverletzt. Als die erste Staffel der Feuerwehr gegen kurz vor fünf Uhr in der Deulstraße eintraf, „sahen wir die beiden Verletzten bereits auf dem Gehweg liegen“, schildert Feuerwehrsprecher Jens-Peter Wilke. Gerettet hatte sie Robert Gronow, der im Nachbarhaus wohnt. Ohne nachzudenken, rannte der 21-Jährige nach der Explosion los, um zu helfen, wie er sagt. Neben Walter K. und der 63-Jährigen holte er auch drei weitere Frauen, die unverletzt blieben, aus dem zerstörten Haus. Walter K. sei ihm in Zimmermannskleidung entgegen getorkelt. Mit anderen Helfern habe er ihn auf Decken gelegt, die Anwohner von den Balkonen warfen. Vorsichtshalber räumte die Feuerwehr, die mit rund 120 Leuten im Einsatz war, auch das Vorderhaus der Nummer 14. Mit Wärmebildkameras und Spezialspürhunden suchten die Helfer nach Verschütteten. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk waren den ganzen Tag damit beschäftigt, das einsturzgefährdete Unglückshaus abzustützen. Währenddessen versorgte die Pastorin der nahe gelegenen „Evangelisch-methodistischen Friedenskirche“ in der Helmholtzstraße die Mieter zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) mit Kaffee und Tee. Zum Mittagessen brachten die DRK-Helfer Warmhaltetöpfe mit Hühnerfrikassee und Reis in das Gemeindehaus. „Die meisten haben nur das, was sie am Leib tragen und stehen nun ohne Geld da“, schildert Pastorin Christine Guse. Zwei Mitarbeiter des Bezirksamtes vermittelten allen, die keine Verwandten haben, bei denen sie wohnen können, Plätze in Notunterkünften. „Wir können froh sein, dass die Explosion noch so glimpflich verlaufen ist“, fasst Feuerwehrsprecher Wilke die Lage zusammen. Tanja Buntrock, Werner Schmidt

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