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Brandenburg: Glanzpunkt für Potsdamer Platz: „Ritz-Carlton“ eröffnet

Beisheim-Komplex komplett: Zwei Hotels, Luxusappartements, Büros, Läden und Restaurants

Beisheim-Komplex komplett: Zwei Hotels, Luxusappartements, Büros, Läden und Restaurants Von Anett Indyka Berlin. Wenn sich am heutigen Montag in Berlins neuer Mitte die Türen des Luxushotels „Ritz Carlton“ für die Gäste aus aller Welt öffnen, beginnt auch für den Potsdamer Platz ein neues Zeitalter. Nach gut neunjähriger Bauzeit ist das Herzstück des neu entstandenen Areals im einstigen Grenzgebiet der geteilten Stadt komplett. Dort, wo noch vor ein paar Jahren die größte Baustelle Europas Berliner wie Touristen in ihren Bann zog, werden sich in den kommenden Jahren lediglich am Rande ein paar Baukräne drehen. Das neue Luxushotel der Superlative und das benachbarte „Marriott“, ebenfalls ein Fünf-Sterne-Hotel, sollen nun Leben in das letzte der vier großen Stadtquartiere des Potsdamer Platzes bringen. Quasi als Geschenk zu seinem 80. Geburtstag am 3. Januar eröffnete Investor Otto Beisheim an diesem Wochenende den nach ihm benannten Gebäudekomplex. Das 450 Millionen teure Beisheim-Center im Chicago-Stil der 20er Jahre beherbergt außer den Hotels 50 Luxusappartements mit einem eindrucksvollen Blick bis zum Regierungsviertel, Büros, Läden und Restaurants. Bei der Namensgebung des Platzes zwischen den Hochhäusern, der nach Beisheims verstorbener Frau Inge-Beisheim-Platz heißt, zeigte sich der ansonsten medienscheue Metrogründer und Milliardär Beisheim am Samstag sichtlich zufrieden. Der Luxus der neuen Nobel-Herberge und der Wohnungen beschäftigt die Hauptstädter, die sonst vor allem mit immer neuen Sparvorschlägen ihres Finanzsenators konfrontiert werden, schon seit Wochen. Mit Blattgold überzogene Säulenkapitelle, riesige Badewannen, blühende Orchideen auf Marmor-Waschtischen, Büttenpapier neben den Laptop-Buchsen und mehr als 4000 Kronleuchter und Lampen aus Swarovski- Kristall gehören zur noblen Ausstattung der 302 Zimmer und 39 Suiten, die neue Gäste, vor allem aus Amerika, Großbritannien Asien, in die deutsche Hauptstadt locken sollen. Der Potsdamer Platz, der in den Goldenen 20ern als einer der turbulentesten Europas galt, nach Kriegsende in Trümmern lag und zu Zeiten der deutschen Teilung ein lebloses Dasein im Schatten der Mauer zwischen Ost und West fristete, soll von der neuen Pracht weitere Lebensenergie erhalten. „Wir wollen mit dem Hotel an die Wiederbelebung des Potsdamer Platzes anknüpfen“, erklärte „Ritz-Carlton“-Präsident Simon F. Cooper vor der Eröffnung. Die zwei zur Maueröffnung noch vorhanden Gebäude wurden integriert: Der Kaisersaal des ehemaligen Hotels „Esplanade“, in dem der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. gern speiste, wurde mit Millionenaufwand verschoben und in das vor gut fünf Jahren fertiggestellte Sony-Center mit dem unverwechselbaren Zeltdach integriert. Das historische Weinhaus „Huth“, während der Bauphase gern genutzte Aussichtsplattform, fügt sich in die Daimler-City gegenüber ein. Für den neuen Hotel-Star am Potsdamer Platz gibt es im Februar die erste Bewährungsprobe. Vom 5. Februar an erwartet das neue filmische Zentrum der Hauptstadt mit zahlreichen Kinos und dem Filmmuseum in direkter Nachbarschaft des Beisheim-Centers zur diesjährigen „Berlinale“ wieder Stars und Sternchen des internationalen Films. Das Filmfestival hat hier seinen Hauptsitz. Dann wird sich zeigen, ob das „Ritz“ mit den bisherigen Nobel- Herbergen wie dem „Adlon“ am Brandenburger Tor oder dem „Four Seasons“ am Gendarmenmarkt konkurrieren kann. Insgesamt hat Berlin von diesem Montag an 18 Fünf-Sterne-Hotels.

Anett Indyka

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