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Brandenburg: Brandenburg-Tag: Obstler mit Hessen

Das Land präsentierte sich gestern auf der Grünen Woche in Berlin / Den Politikern hat es geschmeckt

Das Land präsentierte sich gestern auf der Grünen Woche in Berlin / Den Politikern hat es geschmeckt Von Thorsten Gehrke Berlin - Es gibt viele Qualitäten, die ein Politiker braucht. Mit unter auch Innere. Dienstleistungen, handwerkliches Geschick und vor allem ein robuster Magen waren gestern von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) auf der Grünen Woche in Berlin gefordert. Auf seinem traditionellen Rundgang mit Kabinettskollegen am Brandenburg-Tag blieb es nicht bei der üblichen Häppchentour. Nach einem gut zweistündigen Rundgang durch das Angebot von 105 Ausstellern unter dem Motte „Brandenburg-Land erleben“ war der Ministerpräsident sichtlich beeindruckt. „Eine ganz hervorragende Präsentation. Die Stimmung ist perfekt.“ Nach einem kräftigen Schluck Bier hieß es um 10.20 Uhr: Ab ins Gedränge. Allerdings musste der Regierungschef noch als Bierzapfer einspringen. Unter dem Blitzlichtgewitter der Fotografen zapfte er am Stand des Frankfurter Brauhauses zügig mit schöner Blume einige Gläser voll. Hier ein Stückchen Wurst, dort ein Happen Käse und ein Stück Kuchen. Viele Fragen und Antworten. „Na Du kleiner Dreikäsehoch“, sagte er zum 11 Jahre alten Ulli Hartig, der mit einem Käselaib auf dem Kopf für Uckermärker Käse warb. Platzeck musste immer wieder Hände schütteln. Und es hieß auch immer wieder: Neues probieren. Ob Kürbis-Bratwurst, Büffelbierbrand oder Stutenmilch – Ausreden gibt es nicht, das verlangt das Amt. Die Landwirtschaft steht mit der EU-Agrarreform vor großen Herausforderungen. „Doch die märkischen Bauern haben sich gut darauf eingestellt“, erklärt er und teilt die Genüsse: Immer wieder reicht er Besuchern Häppchen weiter. Auch Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) gibt sich beeindruckt. „Ich habe gut gegessen und getrunken.“ Vor allem Wurst aus Eberswalde habe ihm geschmeckt und frisches Brot. Beeindruckt haben den Minister aber die Obstbrände. „Sehr gute Qualität“. Jahrelange Besuche der Grünen Woche können auch auf die Figur gehen. „Deshalb ist er noch so schlank“, warf Platzeck kurz ein, als eine Moderatorin Agrarminister Dietmar Woidke (SPD) den Besuchern vorstellte, der als Minister erstmals dabei war. „Küchendienst“ für die Regierung hatte Arbeitsministerin Dagmar Ziegler (SPD). Mit professioneller Hilfe wagte sie sich an Prignitzer Fischvariationen. Zanderfilet in Kiefernadelsud mit einer Kartoffelroulade gefüllt mit Knieperkohl. Die Grüne Woche ist immer auch ein Politikertreff. Auf dem Weg zur Landespräsentation in der Bund-Länderhalle erspähte Platzeck den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU). „Ich muss mal kurz meinen Kollegen begrüßen“, sagte er, ging schnurstracks auf Koch zu, der eben einen Obstbrand kosten wollte. Nach sehr herzlichem Händedruck konnte Platzeck die Einladung auf einen kleinen Schluck nicht ablehnen.

Thorsten Gehrke

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