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Brandenburg: 119 Menschen starben 2004 wegen Raserei

Zahl der Verkehrstoten deutlich gesunken – aber Zunahme bei Tempoverstößen

Zahl der Verkehrstoten deutlich gesunken – aber Zunahme bei Tempoverstößen Potsdam – In Brandenburg ist die Zahl der Verkehrstoten deutlich zurückgegangen. 2004 kamen 280 Menschen im Straßenverkehr ums Leben – das waren mehr als 15 Prozent weniger als 2003. Dies teilte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) gestern bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz für 2004 in Potsdam mit. Erstmals seien damit innerhalb eines Jahres deutlich weniger als 300 Verkehrstote registriert worden. Die Zahl der Verletzten sei um 7,7 Prozent zurückgegangen. Bei Unfällen verletzt wurden 12 933 Menschen. 2003 waren es noch 14 018. Allerdings sei gleichzeitig die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt leicht um 1,5 Prozent auf 86 663 gestiegen. Für eine Entwarnung gebe es trotz des Rückgangs bei der Zahl der Toten und Verletzten jedoch noch keinen Grund, betonte Schönbohm. Auch weiterhin seien vielfach Rücksichtslosigkeit, Aggressivität und Verantwortungslosigkeit auf den Straßen an der Tagesordnung. Den Rückgang der Zahl schwerer Unfälle führte Schönbohm auf die intensiven flächendeckenden Kontrollen der Polizei zurück. Das belege die erhebliche Zunahme der registrierten Geschwindigkeitsverstöße um 31,6 Prozent auf deutlich mehr als eine Million. Auch die von der Zentralen Bußgeldstelle Gransee (Oberhavel) angeordneten zeitweiligen Fahrverbote sei um mehr als 16 Prozent auf 24 838 gestiegen. Allein 119 Verkehrstote seien auf das Konto von Raserei gegangen. Besorgniserregend nannte der Innenminister den Anstieg der Fahrten unter Drogeneinfluss. Aufgedeckt wurden von der Polizei 817 Fälle (2003: 471). Das bedeutet einen Anstieg um 73,5 Prozent. Ebenso bleibt die Unfallflucht ein großes Problem. Bei fast jedem zehnten Verkehrsunfall mit Personenschaden sei der Verursacher verschwunden, ohne sich um das Opfer zu kümmern, sagte Schönbohm. Der Minister kündigte an, dass die intensiven Verkehrskontrollen auch in Zukunft fortgesetzt würden. Aber auch die Präventionsarbeit werde weiter gestärkt. Dadurch könnten die bisher erreichten Erfolge bei der Unfallbekämpfung ausgebaut werden, versicherte Schönbohm. dpa

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