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Grüne Gentechnik: Weltweite Verbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen

2012 könnte in Deutschland das Jahr werden, in dem kein kommerzieller Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen stattfindet. Im Standortregister sind zwar 14 Anträge auf den Anbau des herbizidresistenten Maissorte MON810 vermerkt, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern, doch weil die Zulassung seit 2009 in Deutschland ruht, darf der Mais vorläufig nicht ausgesät werden.

2012 könnte in Deutschland das Jahr werden, in dem kein kommerzieller Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen stattfindet. Im Standortregister sind zwar 14 Anträge auf den Anbau des herbizidresistenten Maissorte MON810 vermerkt, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern, doch weil die Zulassung seit 2009 in Deutschland ruht, darf der Mais vorläufig nicht ausgesät werden. Darüberhinaus gibt es nur noch für die BASF-Kartoffel Amflora eine Anbaugenehmigung. In Europa kommt die grüne Gentechnik lediglich in Spanien in nennenswertem Umfang zum Einsatz. 2010 wurde dort auf 68 000 Hektar insektenresistenter Mais (Bt-Mais) angebaut.

Weltweit sind es vier Pflanzen, die kommerziell angebaut werden: Bt-Mais, herbizidresistenter Mais, Bt-Baumwolle und herbizidresistente Soja. Die Haupteinsatzländer sind die USA, Brasilien, Argentinien und China. Überall wurden nach einigen Jahren mehr Resistenzen von Unkräutern und Schadinsekten festgestellt.

Beim Sojaanbau liegt der Gentech-Anteil in Brasilien mittlerweile rund 75 Prozent. Brasilien wollte zunächst mit der Technologie zwar nichts zu tun haben. Es gab lange ein Anbauverbot, das von den Agrarkonzernen aber unterlaufen wurde. Vor einigen Jahren legalisierte Brasilien dann die Praxis.

In Afrika werden gentechnisch veränderte Pflanzen in geringem Umfang nur in Südafrika angebaut, es gibt aber diverse von der Agrarindustrie finanzierte Forschungsprogramme. Jahrelang haben die USA afrikanische Staaten mit Nahrungsmittelhilfe, die aus Gentech-Mais bestand, unter Druck zu setzen versucht, damit sie die Einfuhr der Gensaaten zulassen. Mehrfach haben afrikanische Staaten das abgelehnt. Im vergangenen Jahr auf dem Höhepunkt der Hungerkrise am Horn von Afrika hat Kenia eine Ausnahmegenehmigung zur Einfuhr der ungeliebten Nahrungsmittelhilfe erteilt. Die Entscheidung war jedoch im Land sehr umstritten – und dürfte eine Ausnahme bleiben.

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