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Gewalt in Syrien: Tod am Kontrollpunkt

In Syrien haben Regierungstruppen nach Angaben der Opposition ein weiteres Massaker an Zivilisten angerichtet.

Ein Mitglied der örtlichen Koordinierungskomitees sagte am Freitag in einem Telefonat, Regierungssoldaten hätten zwölf Arbeiter einer Düngemittelfabrik nahe der zentralsyrischen Stadt Kusseir in der Provinz Homs getötet. Sie seien am Donnerstag nach ihrer Arbeit überfallen worden. „Die Arbeiter befanden sich in einem Bus, als sie an einem Kontrollpunkt außerhalb von Kusseir zum Aussteigen gezwungen wurden“, sagte Salim Kabbani von den örtlichen Koordinierungskomitees. „Die Einheiten des Regimes haben ihnen die Hände auf dem Rücken gefesselt und dann auf sie geschossen.“ Die Arbeiter seien „alle auf einen Schlag exekutiert“ worden. Der Kontrollpunkt sei als sehr gefährlich bekannt. Mehrere Gebiete rund um Kusseir stünden unter Dauerbeschuss der Regierungstruppen. Es gebe zahlreiche Verletzte und es fehle an medizinischen Mitteln, um sie zu versorgen. Der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, bestätigte die Vorgänge und forderte die UN-Beobachter auf, das Geschehene zu untersuchen.

Unterdessen sind nach dem Massaker an mehr als 100 Dorfbewohnern in Al Hula nach Angaben des Roten Kreuzes tausende Menschen in Todesangst geflohen. „Die Menschen haben alles zurückgelassen und sind um ihr Leben gerannt“, sagte Marianne Gasser, Leiterin der Syrien-Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) am Freitag. Die meisten der Flüchtlinge seien Frauen und Kinder. Bei dem

Massaker in Al Hula vor einer Woche waren nach UN-Angaben 108 Menschen getötet worden, unter ihnen 49 Kinder und 34 Frauen. Etwa 5000 der Geflüchteten würden derzeit in dem nahe gelegenen Dorf Burdsch al Kai versorgt, das selbst nur etwa 1000 Einwohner habe, schilderte Gasser. „Es gibt dort nicht genug Nahrungsmittel, Wasser und Medizin.“ Tsp/AFP/dpa

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