zum Hauptinhalt

Politik: Lockerbie-Attentat: Verurteilter Libyer geht in Berufung

In den Niederlanden hat am Mittwoch die Berufungsverhandlung eines früheren libyschen Geheimagenten begonnen, der vor einem Jahr wegen des Lockerbie-Anschlages zu lebenslanger Haft verurteilt worden ist. Am 21.

In den Niederlanden hat am Mittwoch die Berufungsverhandlung eines früheren libyschen Geheimagenten begonnen, der vor einem Jahr wegen des Lockerbie-Anschlages zu lebenslanger Haft verurteilt worden ist. Am 21. Dezember 1988 war über dem schottischen Lockerbie ein Jumbo-Jet explodiert, 270 Menschen starben. Elf Jahre später begann der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter, zwei libysche Geheimdienstler, von denen einer freigesprochen wurde. Im Mittelpunkt der Berufungsverhandlung vor dem exterritorialen Gericht in Zeist steht ein Reisekoffer.

Schon kurz nach dem Attentat hatten britische und amerikanische Ermittler jenen Koffer rekonstruiert, der ein zur Bombe umgebautes Radio enthalten hatte. Mit im Koffer befanden sich Kleidungsstücke, die auf Malta von Männern mit libyschem Akzent gekauft worden sein sollen. Sie wurden 1991 als libysche Geheimagenten mit den Namen Abdel Basset Al Megrahi und Al Ahmin Fhimah identifiziert. Am 31. Januar 2001 wurde Megrahi wegen Mordes zu lebenslänglicher Freiheitsstrafe verurteilt. Megrahis Verteidiger ging in Berufung.

Er stützt sich vor allem auf einen neuen Zeugen, einen Angestellten des Flughafens London-Heathrow, der der Presse über einen geheimnisvollen Einbruch in die Gepäckabteilung der Pan Am berichtet hat, der 17 Stunden vor dem Anschlag auf den Pan-Am-Jumbo stattgefunden hat. Die Verteidigung argumentiert, die Bombe hätte in Heathrow eingeschmuggelt werden können. Während der kommenden Sitzungen müssen die fünf Berufungsrichter nun entscheiden, ob die Zweifel, die die Verteidigung geltend macht, einen Justizirrtum der ersten Instanz darstellen.

Klaus Bachmann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false