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Zahlreiche Windräder stehen auf den Hügeln zwischen den Äckern im Landkreis Alzey-Worms.

© Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

„Jahr des Aufbruchs“: Windbranche setzt auf Neustart mit mehr Flächen und höherer Förderung

Im vergangenen Jahr wurde etwa ein Viertel mehr Windenergie an Land zugebaut als 2021. Die Zahlen blieben damit jedoch im fünften Jahr in Folge unter den Erwartungen.

Die Windbranche in Deutschland hofft in diesem Jahr auf einen Schub durch die Gesetzespakete der Ampel-Regierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. „2023 kann für die Windenergie das Jahr des Aufbruchs werden“, erklärte der Präsident des Bundesverbands der Windenergie (BWE), Hermann Albers, am Mittwoch.

Man erwarte, dass in diesem Jahr zwischen 2,7 und 3,2 Gigawatt Leistung installiert würden. Im vergangenen Jahr wurden zwar mit 2,4 Gigawatt und rund 550 Windrädern etwa ein Viertel mehr Windenergie an Land zugebaut als 2021. Jedoch sei dies für die Regierungs-Ziele deutlich zuwenig, die Zahlen blieben damit im fünften Jahr in Folge ernüchternd.

Es wirke sich noch die Politik der vergangenen Regierung aus. 2023 schreibe aber der Staat eine Rekordmenge von Projekten mit fast 13 Gigawatt aus. Das könnte sich ab 2024 in deutlich höheren Zubau-Zahlen niederschlagen.

Dafür müssten aber auch mehr Flächen bereitgestellt und zudem Planungsverfahren beschleunigt werden, verlangte Albers. „Die Bundesländer sind in der Verantwortung, von den ihnen gegebenen Möglichkeiten zur Beschleunigung Gebrauch zu machen“, so der BWE-Präsident. „Besonders der Süden muss endlich liefern und darf sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen.“ Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg werden bislang wenig Windräder gebaut.

Die Ampel-Koalition hatte 2022 ein Gesetzespaket beschlossen, dass den Ausbau der Erneuerbaren Energien drastisch beschleunigen soll. So werden die Bundesländer verpflichtet, im Schnitt zwei Prozent der Fläche für die Windenergie an Land zur Verfügung zu stellen. Zudem wird die Förderung um bis zu 25 Prozent angesichts der Inflation und der gestiegenen Zinsen erhöht.

Der Staat schreibt Windprojekte aus. Wer die geringste Förderung verlangt, bekommt den Zuschlag. Zudem wird eine Höchstgrenze für die Subventionen festgelegt, die 2023 um ein Viertel höher liegen kann als im Vorjahr.

Ziel der Bundesregierung ist es, dass 2030 mindestens 80 Prozent des Stromverbrauchs mit Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse produziert wird. Die Windenergie an Land soll den größten Teil liefern. Bis 2030 muss sich dafür die installierte Leistung verdoppeln. In Zukunft sollen daher jedes Jahr neue Windräder mit insgesamt rund zehn Gigawatt gebaut werden. (Reuters)

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