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Rafael Grossi am Morgen bei der Ankunft am AKW Saporischschja.

© Sergei Malgavko/IMAGO/ITAR-TASS

Nach Untersuchungen am AKW: IAEA plant dauerhafte Mission in Saporischschja

Das IAEA-Team will ihre Untersuchungen am ukrainischen AKW fortsetzen. In der Region um Saporischschja wurde am Donnerstag weiter gekämpft.

Aus Sorge vor einem atomaren Unglück durch den Krieg in der Ukraine wird Europas größtes Atomkraftwerk Saporischschja jetzt erstmals von einem Team internationaler Experten überprüft. Die Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) traf am Donnerstag nach wochenlangen Vorbereitungen in dem AKW ein.

Die Arbeiten sollen zunächst mehrere Tage dauern. Die IAEA strebt eine dauerhafte Mission dort an. Das Kraftwerk im Süden der Ukraine ist schon seit einem halben Jahr von russischen Truppen besetzt. Immer wieder steht es unter Beschuss - auch am Donnerstag wieder. Beide Kriegsparteien machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

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Die 14 Experten unter Leitung von IAEA-Chef Rafael Grossi erreichten erst nach gefährlicher Anreise das Kraftwerk. Der Konvoi musste mehrfach stoppen, um nicht selbst unter Beschuss zu geraten. „Wir haben eine sehr wichtige Mission zu erfüllen“, sagte Grossi.

Das IAEA-Team traf gegen 13.15 Uhr MESZ in Saporischschja ein. Kurz zuvor sei das Kraftwerk noch beschossen worden, berichtete der ukrainische Betreiberkonzern Enerhoatom. Grossi hatte bei der Abfahrt betont, er sei sich der Gefahren bewusst.

Russland will Präsenz offenbar unterstützen

Die Mission sei aber zu wichtig, um sie im letzten Moment abzublasen. Nach der ersten Besichtigung sagte er: „Wir haben uns heute eine ganze Menge angesehen und mit der ersten Bewertung begonnen.“ Die eigentliche Arbeit beginne aber erst jetzt.

Grossi sagte am Abend in einem Video, die IAEA werde eine andauernde Präsenz am Kraftwerk etablieren. Russland hatte sich offen gezeigt für eine dauerhafte Mission der IAEA am Kraftwerk.

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Kiew besteht hingegen auf dem vollständigen Abzug der russischen Truppen und einer Demilitarisierung der Kraftwerksumgebung. Die IAEA-Mission solle dafür den ersten Schritt darstellen.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow versprach Unterstützung, forderte von dem Team aber „Objektivität“. Mit sechs Reaktoren - von denen derzeit zwei in Betrieb sind - und einer Kapazität von 5700 Megawatt ist es die leistungsstärkste Nuklearanlage in Europa.

Der Vertreter der russischen Besatzer, Wladimir Rogow, sagte, die Inspekteure sollten mindestens bis Samstag bleiben. (dpa)

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