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Politik: Hamburg will „Rote Flora“ zurückkaufen

Senat droht Eigentümer mit Zwangsverkauf.

Hamburg - Der Hamburger Senat verbürgt sich dafür, dem linken Szenetreff „Rote Flora“ eine Bestandsgarantie als gemeinnütziges Kulturzentrum zu geben. Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) hat am Dienstag dem derzeitigen Eigentümer des besetzten Gebäudes im Schanzenviertel ein Rückkaufangebot unterbreitet. Demnach sei der Senat bereit, dem Immobilienkaufmann Klausmartin Kretschmer 1,1 Millionen Euro zu zahlen. Dieser hatte den linksalternativen Treffpunkt 2001 für 190 000 Euro von der Stadt gekauft und nach jahrelangem Stillhalten im Herbst angekündigt, er plane einen Umbau zu einer Musical- und Theaterspielstätte.

Tschentscher wies auf den Vertrag mit Kretschmer hin, der bauliche Veränderungen und eine andere Nutzung als eine stadtteilkulturelle ausgeschlossen habe. Der Senat fordert Kretschmer auf, eingereichte Bauvorbescheidsanträge zurückzuziehen. Sollte sich dieser nicht darauf einlassen, droht der Senat, sein Wiederkaufsrecht juristisch durchzusetzen. Dann wäre maximal der vor 13 Jahren gezahlte Preis fällig. Eine Demonstration für den Erhalt der „Roten Flora“ hatte am 21. Dezember in Hamburg zu den schwersten Krawallen seit Jahren geführt. In einer NDR-Umfrage bekräftigten 58 Prozent der Hamburger, dass die umstrittene und am Montag zurückgenommene Ausweisung von Gefahrengebieten angemessen gewesen sei.Dieter Hanisch

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