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Die Gewerkschaft Verdi bei einem Streik (Symbolbild)

© Foto: IMAGO/ArcheoPix

„Erbitterter Widerstand aller Gewerkschaften“: DGB lehnt Verwendung von Rentenbeiträgen für Aktienrente strikt ab

Die Aktienrente soll zur Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung beitragen. Der DBG-Vorstand zieht das Konzept jedoch in Zweifel.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) äußert scharfe Kritik an Überlegungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), für die geplante Aktienrente später auch Geld aus den Rentenbeiträgen zu investieren.

„Sollte der Finanzminister weiter davon träumen, für sein Projekt der Aktienrente mit dem Geld der Beitragszahler zu zocken, kann er sich warm anziehen“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Dienstag. Sie drohte mit dem „erbitterten Widerstand aller Gewerkschaften“.

Die Aktienrente soll zur Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung beitragen. Geplant ist ein Fonds, dessen Mittel eine öffentlich-rechtliche Stiftung verwaltet und möglichst gewinnbringend anlegt, unter anderem in Aktien. Dieses Jahr stellt der Bund zehn Milliarden Euro für den Kapitalstock des Fonds zu Verfügung.

Aktienrente laut DGB-Vorstand „realitätsferne Schwarzmalerei“

Viele Details der Aktienrente sind noch unklar; einen Gesetzentwurf hat die Regierung bisher nicht beschlossen. Lindner sagte am Sonntag in der ARD, wenn sich das Konstrukt eines Tages bewährt habe, „was spricht dann dagegen, dass auch die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler in die zukünftige Stabilität der Rente mit investieren“.

Die Beiträge seien aber für eine solide Rentenfinanzierung da, nicht für Spekulationen an Aktienmärkten, sagte Piel. Sie zog das Konzept auch insgesamt in Zweifel: Die Behauptung, es seien überhaupt Aktien nötig, um die gesetzliche Rente zukunftsfest zu machen, sei „realitätsferne Schwarzmalerei“, sagte sie der Zeitung.

Lindner wolle Beschäftigte in die Arme der privaten Versicherungswirtschaft treiben, warf Piel dem Minister vor. Dabei würden nur Finanzindustrie und Arbeitgeber gewinnen. (AFP)

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