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Bernd Riexinger, früherer Parteichef der Linken.

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„Druck auf Wagenknecht erhöhen“: Ex-Linken-Chef wirbt für neue Fraktionsspitze

Angesichts mehrerer Querelen mit Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht wirbt der ehemalige Fraktions-Chef Riexinger für neue Leute. Die Fraktion habe „zu wenig Kontur“.

Der frühere Parteichef der Linken, Bernd Riexinger, hat sich für neue Köpfe an der Spitze der Linksfraktion ausgesprochen. „Wir brauchen neue Leute an der Fraktionsspitze, in der die alten Blockbildungen keine Rolle mehr spielen. Die Fraktion hat zu wenig Kontur“, sagte der Bundestagsabgeordnete dem digitalen Medienhaus „Table.Media“ (Montag). „Wir müssen wieder offensiver Politik machen und wenn wir jetzt dahin kommen, dass wir nicht bei jeder Empörungswelle über Sahra Wagenknecht mitgehen, ist schon viel gewonnen“, betonte Riexinger.

Wagenknecht liegt mit der Parteispitze bei mehreren Themen über Kreuz. Vor wenigen Tagen hatte sie dem Nachrichtenportal „ZDFheute.de“ gesagt, dass sie über die Gründung einer eigenen Partei nachdenke und bis Jahresende darüber entscheiden wolle. Zuvor hatte sie erklärt, dass sie nicht mehr für die Linke für den Bundestag kandidieren will.

Druck auf Wagenknecht steigt

Von den Parteichefs Janine Wissler und Martin Schirdewan forderte Riexinger, den Druck auf Wagenknecht zu erhöhen. Die Parteiführung habe Rückhalt für einen offensiven Kurs ihr gegenüber. „Aber ich finde, man kann noch einen drauflegen und klarmachen, sobald wir davon erfahren, dass Wagenknecht etwas Konkretes in Richtung Parteigründung macht, muss sie gehen“, sagte er.

Wissler hat Wagenknecht am Wochenende aufgefordert, mit der Linken an einem Strang zu ziehen oder die Partei zu verlassen. „Sie muss Klarheit schaffen - und zwar nicht erst in neun Monaten“, sagte sie der „Welt“. „Entweder sie ist Mitglied dieser Partei und arbeitet mit für deren Erfolg. Dann spekuliert man nicht alle zwei Tage über ein anderes Projekt. Oder sie kehrt der Partei den Rücken.“

Schirdewan äußerte sich ähnlich. In der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag) forderte er Wagenknecht auf, „jetzt und unverzüglich für Klarheit zu sorgen“. „Jede weitere Spekulation über eine neue Partei ist völlig verantwortungslos.“ Schirdewan sieht für die Linke aber auch eine Zukunft, sollte Wagenknecht die Partei verlassen. „Die heutige Linke ist keine One-Woman-Show, sondern von vielen Menschen über viele Jahre aufgebaut worden“, betonte der Parteichef. Die Linke sei nicht nur ein Projekt für Frieden und soziale Gerechtigkeit, „sondern auch eine Herzensangelegenheit für viele, die ihre Freizeit und ihre politische Leidenschaft in die Partei gesteckt haben.“ (dpa)

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