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Anlässlich des Indienststellungsappells vom Heimatschutzregiment 2 stehen Soldatinnen und Soldaten auf einem Platz in der Lützow Kaserne. Die Soldaten des Heimatschutzregiment 2 in Münster werden im Katastrophenfall oder beim Schutz wichtiger Infrastruktur in der Landesverteidigung eingesetzt.

© dpa/Guido Kirchner

Exklusiv

Deutschland bekommt einen Veteranentag: Ampel und Union wollen Soldaten würdigen

Nach dem Vorbild der USA gibt es bald hierzulande einen Tag für ehemalige Bundeswehrkräfte. Im Bundestag geht es nur noch um letzte Details, ein mögliches Datum gibt es auch schon.

Veterans Day, Remembrance Day oder Jour du Souvenir sind bei Deutschlands ehemaligen Kriegsgegnern wichtige gesellschaftliche Gedenktage. Am 11. November, dem Tag des Waffenstillstands nach dem Ersten Weltkrieg, wird aller Soldatinnen und Soldaten gedacht, die für das eigene Land im Einsatz waren.

In den Vereinigten Staaten gibt es viele Paraden und Feierlichkeiten aller Art. Und meist legt der Präsident einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten in Arlington nieder, dem amerikanischen Nationalfriedhof.

Unterstützung vom Kanzler

Vermutlich schon nächstes Jahr wird es etwas Vergleichbares in Deutschland geben. „Vorbild sind die USA, wo die Beschäftigung mit den Militärangehörigen und dem, was sie für das Land tun, zum Lebensalltag gehört“, sagt Unionsfraktionsvize Johann Wadephul, „so muss das auch bei uns sein.“

Die größte Oppositionsfraktion hat schon vor Wochen einen entsprechenden Antrag eingebracht, der auf viel Wohlwollen stieß, etwa bei Verteidigungsminister Boris Pistorius. Erst am Freitag signalisierte Kanzler Olaf Scholz (beide SPD) Unterstützung für „eine Initiative aus der Mitte des Bundestags“.

12.
November – der Tag, an dem die Bundeswehr 1955 offiziell ins Leben gerufen wurde, soll Veteranentag werden.

Die Initiative steht unmittelbar vor dem Abschluss, da sich die Regierungsfraktionen von SPD, Grünen und FDP in den vergangenen Tagen intern verständigt haben. „Der Veteranentag wird kommen“, sagte Alexander Müller, der verteidigungspolitische Sprecher der Liberalen, dem Tagesspiegel.

„Deutschland bekommt einen Veteranentag“, verkündet auch SPD-Mann Johannes Arlt, selbst viele Jahre in der Bundeswehr aktiv: „Wir sind uns in den Ampelfraktionen darüber einig und werden kommende Woche mit der Unionsfraktion, die wir bei diesem Thema gerne mit im Boot hätten, noch die letzten Details klären.“

Bessere Sozialleistungen

„Ich freue mich, dass in der demokratischen Mitte Konsens besteht, die Leistungen unserer Soldatinnen und Soldaten angemessen zu würdigen“, so Wadephul, man verhandele „nur noch über die genaue Ausgestaltung“: „Wir schlagen als Veteranentag mit einer zentralen, aber auch vielen kleineren Veranstaltungen in ganz Deutschland den 12. November vor, den Geburtstag der Bundeswehr – sind aber auch für andere Tage offen.“

Klar ist laut Arlt auch, dass es bessere Sozialleistungen geben wird, es gehe um die „Schließung einer Reihe von Versorgungslücken für Veteranen“. So wolle man etwa die Unterstützung vom Staat „einheitlich organisieren, egal, ob jemand Zeit- oder Berufssoldat war“. Zudem sollen Fristen angepasst werden, weil „posttraumatische Belastungsstörungen auch erst mit einem großen zeitlichen Verzug auftreten können“.

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