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Kfz-Steuer: Viel Versuch, viel Irrtum

Es ist bis heute nicht so richtig klar, ob es sich beim ersten Entwurf für die neue Kfz-Steuer um eine gut gemeinte oder eine schlecht geplante Trottelei handelte.

Auf die Instinktlosigkeit, eine ökologische Neuausrichtung durch ein Steuergeschenk für hubraumstarke Kraftmeier-Wagen zu krönen, muss man jedenfalls erst mal kommen. Zumal niemand ernsthaft glauben konnte, dass ein Steuervorteil von ein paar Euro im Jahr der darniederliegenden deutschen Autoindustrie beim Abbau der Halden helfen könnte, auf denen sich die plötzlich gar nicht mehr so begehrten großen Schlitten made in Germany türmen. Wer in diesen Tagen noch die Mittel flüssig hat für ein Drei-Liter-Auto – und zwar Hubraum, nicht Verbrauch –, dem tut auch das bisschen Steuer nicht weh. Die Schöpfer des Porsche-Cayenne-Rabatts haben denn auch gar nicht erst versucht, ihr Werk zu verteidigen; die Großkoalitionäre haben den Fauxpas jetzt sehr schnell und ohne größeres Getöse korrigiert. So bleibt er eine Randnotiz, symptomatisch allenfalls für das, was Politik in Zeiten der Krise allenthalben auszeichnet: So viel Versuch war nie. So viel Irrtum infolgedessen auch nicht.

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